Wir sind die dritte Welt von morgen
von Bernd Kiesewetter | Jul 1, 2023 | Blog |
Abschied vom Wohlstand
Wir sind nicht nur weit entfernt davon, morgen noch den Ton in der Welt mit anzugeben oder sie zumindest mitzugestalten, weil wir uns mit der 4-Tage-Woche und der Work-Life-Balance Stück für Stück und immer weiter vom Leistungsgedanken verabschieden. Wir sind wohl mittlerweile ernsthaft gefährdet auch nur ansatzweise den Wohlstand halten zu können, weil wir es nicht einmal schaffen für die Grundlagen zu sorgen, wie ein stabiles Datennetz.
Konzentration aufs Wesentliche
Statt die Menschen und den Mittelstand hierzulande immer weiter und stärker zu drangsalieren, um Maßnahmen in Sachen Klimaschutz zu verfolgen, die heute ohnehin kaum Wirkung zeigen – statt sich Gedanken um eine Vorbildfunktion und Vorreiterstellung in der Zukunft zu machen, die ohne Erfolge in der Gegenwart nie zum Tragen kommen werden, sollte sich der Staat lieber mal auf die Dinge konzentrieren, die ein wirtschaftliches Überleben sichern und für den Wohlstand von morgen sorgen können.
Eins davon ist das Fundament der digitalen Welt. Wir reden nicht von der fortschreitenden künstlichen Intelligenz, die in den Industrien der internationalen Unternehmungen längst komplexe Vorgänge übernehmen, sondern von der Basis, der kleinsten Grundlage, die für all das nötige Voraussetzung ist, dem funktionierenden Austausch von Daten.
Ich lebe in Berlin, der Hauptstadt Deutschlands. Zugegeben am Stadtrand, doch man sollte wohl meinen in der Millionenmetropole verbunden zu sein. Doch was ich hier seit mehr als 2 Jahrzehnten erlebe in Sachen “digitale Welt”, ist kaum zu fassen. Seit 1999 wurde das Areal, in dem ich wohne, für den Regierungsumzug erstellt und bis heute gibt es kein stabiles Datennetz, weder per Kabel noch per mobilem Netz, von keinem einzigen Anbieter!
Vor 23 Jahren war es noch die Firma Arcor, die mir als einziger Anbieter für mögliches Internet erklärte, die Knotenpunkte müssen noch ausgebaut werden und deshalb wäre die Leistungsfähigkeit noch nicht wie gewünscht gegeben. Und abgesehen davon, dass ich nun seit über 25 Jahren nach Hause fahre und die letzten 9 Kilometer noch immer mit mind. zwei Unterbrechungen im Mobilfunknetz verbunden sind, gibt es bis heute keinen eben einzigen Anbieter, der mir ein stabiles und leistungsfähiges Internet zur Verfügung stellen kann.
Die Zukunft bleibt ungewiss
In einer Zeit, in der wir nicht nur zum Vergnügen das WorldWideWeb nutzen, sondern unsere Arbeit damit verrichten, wäre es langsam an der Zeit. Sonst brauchen wir uns um eine Vorbildfunktion jedenfalls keine Gedanken mehr zu machen. Oder was meinen Sie?