Kiesewetter's Blog
Verantwortungslose Medien
Die Wahl des neuen Präsidenten ... in diesem Beitrag soll es nicht darum gehen, was ich davon halte.
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Erfolg braucht Verantwortung
Erfolg braucht Verantwortung. Immer!
Sie brauchen Verantwortung, um Erfolg zu erzielen.
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Plattform der Besserwisser
Gestern war es mal wieder soweit und ich las einen völlig unpassenden Kommentar
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Liebes Deutschland,
du musst wieder Verantwortung übernehmen. Du warst einst so gut darin.
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Dankbarkeit & Demut sind schlecht?
Verantwortung Journalismus - Nena Brockhaus, wir müssen reden!
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Zeit
Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich.
Oder eben nicht.
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Der Faktor Demut
Ich wurde neulich gefragt, was ich denn als die wichtigste Eigenschaft eines guten
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Entweder oder?
In den letzten Jahren beobachte ich mehr und mehr, dass die Differenzierungen abnehmen. Offenbar redet zwar jeder von Freiheit..
Ihr gesunder Menschenverstand
Vielen Dank, dass es Sie gibt und dass Sie sich Ihres gesunden Menschenverstandes bedienen.
Selbstbestimmung tut weh
Warum Freiheit oft verwirkt wird
Freiheit bedeutet Selbstbestimmung..
Ihr visioniert zuviel
Zugegeben, der Spruch ist ein bisschen geklaut bzw. abgewandelt: „Deutschlands Kaufleute hoffen zuviel..
Leider kein Einzelfall
Welcher wahnsinnigen Belastung die Menschen manchmal ausgesetzt sind, zeigt diese wahre Geschichte aus dem Mentoring.
Können Sie Gefühle aushalten?
Halten Sie Gefühle wirklich aus?
Ich meine so, dass Sie sie aushalten, ohne gleich zu reagieren?
Wir sind die dritte Welt von morgen
Wir sind nicht nur weit entfernt davon, morgen noch den Ton in der Welt mit anzugeben oder sie zumindest mitzugestalten
Einfach loslassen?
Es hört sich immer so gut an und eigentlich ist es uns allen klar: Loslassen ist wichtig!
Neujahrsvorsätze
Ein Neujahrsvorsatz kann ein nützliches Mittel sein, um sein Leben zu verbessern und seine Ziele zu erreichen.
Emotionen steuern?!
Jeder kennt es! Sich ein einem fetten Gefühls-Dilemma befindend, ist ein Zugriff auf den Verstand kaum noch möglich.
Investitionen in Startups
Wirtschaftsminister Habeck will unser Land nun mit Zwangsinvestitionen in Startup-Unternehmen voranbringen.
Kirche trägt Verantwortung
Warum Freiheit oft verwirkt wird Freiheit bedeutet Selbstbestimmung, also selbst bestimmen zu können. Das ist ein Privileg.
Die Pause–Taste in der Dauerkrise
Verantwortung für sich selbst übernehmen in der Dauerkrise – und wie wichtig es ist, auch mal auf die Pause-Taste zu drücken.
Respekt, Gregor Gysi!
Lieber Gregor Gysi,
ich hatte ja oft den Eindruck, dass Ihnen der Beifall aus Ihrer überaus...
Vollkommene Verantwortungslosigkeit!
Sehr geehrter Wladimir Putin,
als Präsident der Russischen Föderation wollen Sie Ihr Land...
Abschied vom Mittelstand
Lieber Robert Habeck,
wir hatten Sie spätestens seit der Pandemie als einen der „vernünftigen“ Grünen..
Arbeitskräftemangel
Liebe Arbeitgeber,
es ist keineswegs neu und doch kommt es für viele scheinbar überraschend:
Sch… Tage
Wie Sie schlechte Tage überstehen
Wer kennt es nicht? Am Morgen waren Sie noch voller Motivation
KIESEWETTER TRAINING UG
14089 Berlin, Auguste-Piccard-Str. 33
mail@berndkiesewetter.com

Verantwortungslose Medien
von Bernd Kiesewetter | 6. November 2024 | Blog |
Die Wahl des neuen Präsidenten
Es ist mir egal, dass Donald Trump wieder zum Präsidenten der USA gewählt worden ist. Natürlich nicht wirklich, aber in diesem Beitrag soll es nicht darum gehen, was ich davon halte. Doch nach Trumps Wiederwahl müssen sich die deutschen Medien den Vorwurf gefallen lassen, die Beziehungen zwischen Amerika und Deutschland belastet zu haben. Die Wiederwahl Donald Trumps zum Präsidenten hat in vielen Ländern, insbesondere in Deutschland, für hitzige Diskussionen gesorgt. Die deutschen Medien standen seit Wochen und Monaten in der Kritik, eine einseitige Front gegen den amtierenden Präsidenten zu bilden. Diese Berichterstattung wirft die Frage auf, ob ein solches Vorgehen unnötig die transatlantischen Beziehungen belastet.
In einer globalisierten Welt, in der Informationen in Echtzeit verbreitet werden, kommt dem Journalismus eine immense Verantwortung zu. Journalisten sind nicht nur Vermittler von Nachrichten; sie formen auch die öffentliche Meinung und beeinflussen den Diskurs. Einseitige Berichterstattung kann zu einer Spaltung der Gesellschaft führen und das Vertrauen in die Medien untergraben. Dies ist besonders problematisch in Zeiten politischer Spannungen, in denen eine ausgewogene und differenzierte Betrachtung der Ereignisse unerlässlich ist.
Die deutsche Medienlandschaft hat sich oft kritisch mit Trumps Politik auseinandergesetzt, was durchaus legitim ist. Dennoch ist es wichtig, die Berichterstattung so zu gestalten, dass sie nicht nur die eigenen Ansichten widerspiegelt, sondern auch andere Perspektiven einbezieht. Eine konstruktive Auseinandersetzung mit den Positionen des Präsidenten könnte dazu beitragen, ein besseres Verständnis für die amerikanische Politik zu entwickeln und die Beziehung zwischen Deutschland und den USA zu stärken.
Die Verantwortung der Journalisten besteht eben nicht nur darin, Missstände aufzuzeigen, sondern auch darin, einen Raum für Dialog zu schaffen. Ein respektvoller Umgang mit unterschiedlichen Meinungen kann helfen, Brücken zu bauen, anstatt Gräben zu vertiefen. In einer Zeit, in der populistische Strömungen und politische Polarisierung zunehmen, ist es umso wichtiger, dass die Medien ihrer Rolle als unabhängige und kritische Beobachter gerecht werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Berichterstattung über Donald Trumps Wiederwahl nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für die deutschen Medien darstellt. Es liegt an ihnen, in Zukunft ihrer Verantwortung wirklich gerecht zu werden und eine ausgewogene, vielfältige und respektvolle Diskussion zu fördern. Nur so kann der Journalismus dazu beitragen, die Beziehungen zwischen den USA und Deutschland auf eine konstruktive Weise zu gestalten.
Und wer weiß, vielleicht könnte dies auch für die heimischen Probleme in Sachen politischer Strömungen ein Segen sein.
Was meinen Sie?

Ihr Bernd Kiesewetter
Erfolg braucht Verantwortung
von Bernd Kiesewetter | 17. September 2024 | Blog |
Erfolg braucht Verantwortung. Immer!
Sie brauchen Verantwortung, um Erfolg zu erzielen. Und wenn Sie Erfolg haben, brauchen Sie Verantwortung.
Es gilt in doppelter Hinsicht: Erfolg braucht Verantwortung.
Erfolg erzielen will letztlich jeder, bedeutet es auch für jeden etwas anderes. Doch egal, um was es dabei geht, eines bleibt immer gleich: Um die gewünschten Erfolge zu erreichen, kommen wir nicht drumherum, Verantwortung für sie zu übernehmen. Dies gilt für den beruflichen Bereich, genauso wie für den persönlichen, für die Gesundheit ebenso wie für die Finanzen oder die Beziehung. Aber es gilt eben auch für die Gesellschaft, die Politik und die Wirtschaft. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir die Verantwortung dafür übernehmen und uns dem Thema und seinen Gegebenheiten mit ganzer Kraft widmen.
Leider scheitert es bei vielem bereits im Vorfeld, wenn die Beteiligten ihre Verantwortung gar nicht sehen. Sie erkennen häufig gar nicht, dass die Ergebnisse etwas mit ihnen und ihrem Verhalten zu tun haben. Sie gestehen sich nicht ein, dass ihr Tun oder Unterlassen maßgeblichen Einfluss auf das Resultat hat. Warum das so ist, liegt ganz gelegentlich am mangelnden Verstand, doch meist an der Überforderung in unserer heutigen Gesellschaft.
Und in der Tat gibt es auch genügend Bereiche, in denen wir wenig bis gar keinen Einfluss haben und damit auch keine oder nur eine verschwindend geringe Verantwortung.
Sie müssen also erst einmal erkennen, dass Sie für das Ergebnis verantwortlich sind und verstehen, dass Ihr Tun oder Unterlassen maßgeblich (mit)verantwortlich dafür ist, ob Sie den gewünschten Erfolg auch erreichen. Im zweiten Schritt müssen sie die Verantwortung tatsächlich auch übernehmen und im dritten Schritt geht es darum, sie solange und so zielgerichtet zu tragen, dass sie ihr auch gerecht werden und damit am Ende auch das gewünschte Ergebnis erreichen.
Haben wir erreicht, tragen wir die noch größere Verantwortung, es beizubehalten und das Ergebnis zu sichern. Bekanntlich ist es leichter, einen Erfolg zu erzielen, als ihn beizubehalten. Gleichzeitig steigt mit jedem Erfolg auch die persönliche Macht und Vorbildfunktion, so dass wir umso mehr Verantwortung tragen.
Der Verantwortung gerecht zu werden, dies ist der Teil, den wir von unseren Politikern oder der Industrie seit langem vermissen. Doch auch wenn es wünschenswert wäre und wir daran arbeiten sollten, dass sich hier etwas wesentliches verändert, bleibt Ihnen in jedem Fall Ihr eigenes Leben, in dem Sie reichlich Erfolge feiern dürfen. Zumindest, wenn Sie sich dazu entscheiden, die eigene Verantwortung zu erkennen, zu übernehmen, zu tragen und ihr gerecht zu werden. Für all das, was Sie sich wünschen!
Herzlichst,
Ihr Bernd Kiesewetter
Plattform der Besserwisser
von Bernd Kiesewetter | 17. September 2024 | Blog |
Gestern war es mal wieder soweit und ich las einen völlig unpassenden Kommentar unter einem meiner Beiträge. Sie kennen den Satz: „Das blöde an dem Besserwisser ist, dass er es besser weiß.“ Die meisten Menschen allerdings verwechseln heute leider Wissen mit Meinung.
Und vielleicht wird es Sie sogar verwundern, denn viele empfinden mich als sehr stark in meiner eigenen Meinung, doch ich bin auch ein großer Freund anderer Meinungen. Wie sonst soll ich meinen Standpunkt überprüfen und ggfs. anpassen?! Denn auch mit den Erkenntnissen und der Erfahrung aus mehr als 5 Jahrzehnten intensivem Leben, halte ich mich ganz sicher nicht für allwissend. Im Gegenteil, die einsetzende Weisheit des Alters lässt mich immer mehr erkennen, wie wenig ich doch weiß und wie begrenzt zuweilen meine Sicht auf die Dinge ist.
Doch leider hapert es heute meist an der Form und genau deshalb wünsche ich mir oft einen gepflegteren, intelligenteren Austausch.
Das Medium Internet scheint mir mittlerweile dafür gänzlich ungeeignet und genauso wertvoll wie die Rückkehr des Stefan Raab als Papa Schlumpf im TV. Die „Diskussionen“ auf Social Media sind fast immer in einer Art und Weise geführt, die es den Beteiligten schon durch ihre Form fast verbietet, die eigene Meinung zu anzupassen, geschweige denn zu korrigieren.
Umso mehr erfreut es mich, wenn mein Gegenüber sich auf Inhalte konzentrieren kann und seine Meinung auch tatsächlich begründet. Sachlich, ohne Beschimpfungstiraden und Pauschalangriffe, könnten wir tatsächlich vieles voneinander lernen.
Doch in der Kommunikation ist es ein bisschen wie mit dem Surfer und dem Wind. Der Windsurfer braucht den Wind, aber nicht frontal gegen sich, dann geht gar nichts. Er kann aber mit dem vollen Rückenwind auch nichts anfangen, denn in ihm kann er unmöglich das Segel halten. Er braucht den seitlichen Wind und wenn er sich gegen den Wind ausrichtet, dann muss er kreuzen.
Wenn wir also unsere Meinungen austauschen (und wir wissen ja meistens nicht, ob wir wirklich wissen oder nur meinen), dann sollten wir weder den vollen Gegenwind noch Rückenwind blasen. Denn nur dann haben unser Gegenüber und wir selbst die Chance, im echten Austausch voneinander zu lernen.
Ein bisschen Träumer wie ich bin, wünsche ich mir, dass wir lernen, besser miteinander umgehen. Genauer zu lesen und uns ein wenig Mühe zu geben, einander zu verstehen, kann ja nicht schaden. Notfalls zu fragen, wie die Aussagen gemeint sind, bevor wir mit unserer eigenen Meinung daherkommen. Manchmal ist es auch gar nicht so schlimm die eigene Meinung bei sich zu behalten und den Feed des anderen zu verschonen. Die eigenen geistigen Ergüsse müssen nicht immer und an jeder Ecke raus. Denn wie so oft, ist schweigen gar nicht so schädlich… und für den Seelenfrieden der anderen und uns selbst am Ende sehr wertvoll.
Ich wünsche uns, dass es uns gelingt mit gutem Beispiel voranzugehen und damit unserer Verantwortung gerecht werden.
Ihr
Bernd Kiesewetter

Liebes Deutschland,
von Bernd Kiesewetter | 10. September 2024 | Blog |

Liebes Deutschland,
du musst wieder lernen Verantwortung zu übernehmen.
Du warst doch einst so gut darin!
Noch in Trümmern liegend hast du dich aufgemacht und mit viel Verantwortung ein freies Land voller Wohlstand aufgebaut. In sagenhafter Geschwindigkeit bist du sogar zu einer der führenden Nationen auf der Welt geworden, konntest deine Wiedervereinigung feiern und trotz der riesigen Herausforderungen Europa mitgestalten. Doch nun bist du nach all deinem Streben leider an deine Grenzen gestoßen. Immer mehr hast du das vernachlässigt, was dich dorthin gebracht hat:
Leistung!
Du wolltest den Deinen immer mehr und mehr bieten und ihnen immer weniger abverlangen. Sie sollten es schließlich besser haben. Das Resultat ist weit weniger gut, als es gemeint war. Du wurdest immer schwächer und konntest mit den Entwicklungen der nach Wohlstand strebenden Nationen nicht mehr mithalten.
Deine Leute sind Pflichten, Belastungen und Verantwortung einfach nicht mehr gewohnt.
Du müsstest dringend etwas Grundlegendes ändern.
Doch du scheust dich davor es den Deinen zu sagen.
Du müsstest wieder anpacken und Leistung lieben.

Natürlich ohne ins sinnlose „Höher-Schneller-Weiter“ zu verfallen.
Du brauchst echte Erfolge. Nachthaltige Erfolge.
Erfolge, die allen eine Bereicherung sind.
Die Klimakrise will bewältigt werden, also eigentlich überhaupt das ganze Thema Umweltschutz. Aber das kostet Geld, das nicht da ist. Und wir müssen dringend einige Dinge mehr regeln: Die Digitalisierung muss vorankommen, damit hier überhaupt noch etwas geht. Die Automobilindustrie muss komplett umgestaltet werden und wenn die Leute nicht auf der Straße landen sollen, wirst du wohl ein bisschen helfen müssen. So wie damals bei der Lufthansa, die es ohne dich schon gar nicht mehr gäbe. Aber da sind auch noch ein paar andere Baustellen, die allesamt nicht ganz billig sind. Die Krankenkassen brauchen Geld für all die Leistungen, die durch die viele Technik und unser „älter werden“ natürlich immer teurer werden. Die Rentenkasse ist leer und die Pflegekräfte können nicht mehr. Genau wie die Lehrer, die nur ein Teil eines überholungsbedürftigen Bildungssystems sind. Und beim Wohnen muss auch endölich etwas geschehen.
Wer all das am Ende bezahlen soll ist ziemlich unklar. Schulden darfst du eigentlich nicht mehr machen, aber das ist noch ein extra Thema. Steuererhöhungen kannst du derzeit keinem anbieten, ohne auf riesige Gegenwehr zu stoßen. So müsstest du wohl zaubern und da das bekanntlich nicht funktioniert, fängst du mit staatlichen Investitionsgesellschaften zu tricksen an. Das aber macht weder die Sache noch die Stimmung besser.
Du machst einfach so weiter, wie bisher. So, als wäre im Grunde genommen alles in Ordnung.
Und deine Wähler wollen es scheinbar auch nicht anders. Mit ihrem unklaren „Weiter so!“ - wie bei der letzten Bundestagswahl – sehe ich schwarz für deine Zukunft. Egal ob bei der Bekämpfung des Klimawandels, der digitalen Transformation, besserer Bildung, bezahlbarem Wohnen oder dem wirtschaftlichen Aufschwung - deine Ängstlichkeit vor jeder Veränderung tut dir nicht gut. Du willst einfach nur verwalten, aber so geht das nicht mit dem Erfolg - ich kenne mich damit ganz gut aus. Du musst Verantwortung übernehmen! Du musst dir erstmal ehrlich ansehen, wo du stehst. Klarheit ist das Zauberwort.
Doch die vermisst man in deinem Land schon lange, so wie die Aufgeschlossenheit Probleme zu erkennen und zu benennen. Und wenn sie dann doch mal da ist, bleibt außer der verbalen Verkündung der Verantwortung wenig übrig. Dem Prinzip „Problem erkannt!“ folgen dann leider nur sehr wenige bis gar keine Taten - in der Politik, in der Wirtschaft, aber auch bei jedem Einzelnen.
Ein „Nein“ ist mittlerweile hochgelobt in unserer Gesellschaft. Die Opposition sagt „Nein“ zu jeder neuen Idee, die Unternehmensberater meinen, man müsse „Nein“ sagen können, um erfolgreich zu sein. „Nein“ sagen, um gesund zu bleiben und sich vor Ausnutzung oder Überforderung zu schützen, behaupten die Angestellten und Arbeitslosen. Ein „Nein“ wird zur Verheißung des persönlichen Glücks einer ganzen Nation. Das Resultat finden wir nun in zwei Kategorien: Ablehnung, in Form von „Nein, so geht das nicht…“ oder das Von-sich-weisende „Nein, warum ich? Das soll mal jemand anderes machen…“. Eine regelrechte „Nein-Sager-Republik“ bist du geworden!
Wir haben es uns in Deutschland bequem gemacht. Zu bequem. Diese Haltung wird nicht mehr lange gut gehen. Auch wir müssen endlich wieder das Leistungsprinzip leben. Wir müssen Leistung lieben, doch die Regeln erneuern - denn das einstige Leistungsprinzip ist überholt. Wir brauchen heute nachhaltige Resultate, die weder der Natur noch anderen Menschen schaden. Gerade deshalb brauchen wir wieder mehr Leistungsliebe.
Soziale Verantwortung zu übernehmen ist wichtig, doch auch nur dann möglich, wenn es genug Leistungsträger gibt. Wenn wir in der Mehrheit nicht mehr bereit sind Leistungen zu erbringen, werden wir in Kürze von den aufstrebenden Kräften dieser Welt abgehängt sein.
Wir können uns auf unseren alten Erfolgen ausruhen, doch unsere Lebensbedingungen werden sich dann weiter verschlechtern. Wir sind längst nicht mehr das Maß der Dinge in wirtschaftlichen Angelegenheiten. Die Asiaten haben in den letzten Jahrzehnten nicht nur kopiert, sondern vor allem modelliert. Sie haben unsere Stärken übernommen, mit den ihnen eigenen versehen und sind uns nun nicht nur voraus, sondern bauen den Vorsprung kontinuierlich aus. Wenn wir nicht schnell zurückfinden, werden wir in Zukunft das Nachsehen haben. Und in aller Deutlichkeit: Einmal den Anschluss verpasst zu haben, kann schnell für die nächsten Jahrzehnte gelten.
Verantwortung zu übernehmen heißt dies auch zu erkennen – anzuerkennen. Es nützt uns nichts, zu erklären, warum es so gekommen ist. Oder gar zu leugnen, dass es so ist. Einen wenig wünschenswerten Ist-Zustand anzuerkennen ist der erste Schritt die Verantwortung zu übernehmen. Grundvoraussetzung, um überhaupt ein anderes Resultat erreichen zu können.
Wir brauchen etwas anderes als „Nein!“ oder „Warum ich?“. Wir brauchen eine Haltung des „Wie kann es gehen?“ und „Was kann ich tun?“.
Wir brauchen ein Motto der Verantwortungsakzeptanz, ja sogar der Verantwortungsliebe!
Und auch wenn diese Einstellung und die problemlose Annahme von Pflichten aus der Zeit gekommen zu sein scheint, sie ist doch so viel mehr wert als positives Denken und Motivationsgeschrei. Sie ist die Grundlage für das dringend notwendige Engagement aller Beteiligten.
Dieses Buch* will den Anstoß dazu geben. Liebe Nein-Sager-Republik, lass uns die Haltung der Verantwortung und Schaffenskraft wiederentdecken, annehmen und leben.
Lassen Sie uns JA sagen und gemeinsam Verantwortung übernehmen!
Ihr
Bernd Kiesewetter

Dies war das Vorwort meines Buches „Die Neinsager Republik“, geschrieben in 2021. Entscheiden Sie selbst, ob sich irgendetwas verändert hat…
 https://www.amazon.de/Die-Neinsager-Republik-Verantwortung-wieder-lernen/dp/3869806389


Dankbarkeit & Demut sind schlecht?
von Bernd Kiesewetter | 14. August 2024 | Blog |
Sie steht auf Leistung und findet, man solle mehr anecken. Das macht sie dann auch gleich, zumindest bei mir, mit der Aussage „ich habe als Journalistin keine Verantwortung den Lesern und Zuschauern gegenüber“. Und als sie sich im Podcast bei THNKFK gegen Demut und Dankbarkeit ausspricht, kann ich nicht anders:
Nena Brockhaus, wir müssen reden!
Du bist eine junge Frau, ganz offensichtlich ehrgeizig bis über beide Ohren und erfrischender Weise mal so gar nicht mainstream. Du hast bereits eine großartige Karriere hinter dir und vermutlich noch viel mehr davon vor dir. Denn du willst ja nicht weniger als die beste Polit-Talkerin Deutschlands werden!
Du bist mit Herz und Seele Journalistin, Wirtschaftsjournalistin, vierfache Spiegel-Bestseller Autorin, Gründerin, hast bereits beim Handelsblatt und der Wirtschaftswoche gearbeitet und 5 x die Woche die kritische Bild Polit-Talkshow „Viertel nach Acht" moderiert. So ganz nebenbei bist du noch Mutter, hast mit „Nena und die andere Meinung“ eine eigene Kolumne bei Focus online und bist jetzt auch für die WELT als politische Kommentatorin tätig. Großartig, ich liebe so ein Tempo und spreche dir meinen großen Respekt aus.
Ich mag auch deine sehr direkte Art, ohne Schnörkelei auf den Punkt kommend und in Kauf nehmend, nicht Everybodys Darling zu sein. Nein, in Kauf nehmend trifft es nicht… du arbeitest damit. Du schaffst ganz bewusst Gegenwind!
Aber auch wenn ich manchen Inhalt nicht teile, so ist es eben nicht abgedroschen und einfältig, wie wir es zumeist vorfinden, wenn Leute polarisieren, um zu polarisieren. Du machst es überaus intelligent, einer echten Meinung folgend, nachvollziehbar.
Dennoch, oder vielleicht gerade deshalb, müssen wir reden.
Deine vier Spiegel-Bestseller verraten bereits, dass du ein gutes Näschen hast, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Themen zu bespielen und wer mich auch nur ein bisschen kennt, weiß, auch damit hast du mich gekriegt. Ich wurde auf dich aufmerksam, als du junge Frau im letzten Jahr den alten weisen Männern lautstark eine Stimme gabst - in einer Zeit, in der ich mich aufgrund der Eigenschaft alt und weiß zu sein, durchaus hätte diskriminiert fühlen können (wenn ich diesbezüglich ein wenig empfindlicher wäre).
Auch im Interview fand ich mich sofort wieder, in den Ausführungen, dass wir Leistung nicht nur gut finden dürfen, sondern auch eine ganze Gesellschaft durch bekennende Leistungsliebe positiv verändern können. „Ich will nicht chillen …. und ich will auch nicht den ganzen Tag auf einer Wiese liegen“ - deine Worte und vor allem die leidenschaftliche Art dieser, hat mich echt herzhaft zum Lachen gebracht. Für mich war es war eine kleine, innere Befreiung, hat man doch heute manchmal schon fast das Gefühl, sich schämen zu müssen, wenn man sich öffentlich der Leistungsliebe verschreibt.
Ja Nena Brockhaus, du willst anecken und das tust du auch. Du sagst, deine Kollegen wären unnötig gelähmt, weil sie dem Irrtum unterliegen, mit ihrem Job eine große Verantwortung zu tragen. Und du setzt noch einen drauf und behauptest, du hättest gar keine Verantwortung dem Zuschauer gegenüber. Puh… Charmant inszeniert, weil du im gleichen Atemzug betonst, deine Leser seien oft viel klüger als du. Doch du kannst über eines nicht hinwegtäuschen: deine große Verantwortung als Journalistin.
Nachrichten zu kommunizieren ist in der heutigen Zeit eine mehr als große Verantwortung, denn nicht nur die saubere Recherche ist mit zunehmender Geschwindigkeit schwieriger geworden, auch die Interpretation unterliegt einer viel größeren Verantwortung, erreichen die Nachrichten doch den Empfänger mittlerweile rund um die Uhr per Dauerbeschallung und bilden die Meinung einer ganzen Gesellschaft, durch die neue Macht der totalen Präsenz gut vernetzter Medien. Wie heißt es so schön? Die Achtung vor der Wahrheit, die Wahrung der Menschenwürde und die wahrhaftige Unterrichtung der Öffentlichkeit sind oberste Gebote der Presse und gelten damit auch für jeden einzelnen Journalisten. Eine große Verantwortung, auch für dich - und ich hätte meine Mission verfehlt, wenn mir das nicht aufgestoßen wäre.
Doch eines macht mir auch noch Sorge: Die Aussage, Demut und Dankbarkeit wären hinderlich?! Du hoffst sehr, dass du dich von dieser, vielleicht durch die Umstände gekommenen, Emotion wieder erholen könntest?
Ich musste kurz darüber nachdenken, um zu verstehen, was du damit meinen könntest. Natürlich machen wir uns mit zwanzig weniger Gedanken um Dankbarkeit und Demut, um die uns geschenkten Umstände und Privilegien. Natürlich konzentrieren wir uns in diesem Alter eher auf die eigene Eroberung der Welt. Ich kann mich noch gut erinnern, mit welcher Überzeugung ich z.B. Dinge in Firmen verändern wollte, deren Zusammenhänge ich erst Jahrzehnte später wirklich begriff. Aber wir brauchen diese überzeugten jungen Wilden, nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch gesellschaftlich, um notwendige Veränderungen anzuschieben. Und ja, es bedarf auch immer der Übertreibung in die eine oder andere Richtung, damit wir schließlich das richtige Maß finden können.
Gleichzeitig müssen wir aber auch in diesen jungen Jahren zur Kenntnis nehmen, welche Geschenke wir bereits bekommen haben, ohne auch nur irgendetwas dafür getan zu haben und sollten lernen, deren Wert schätzen.
Nur so werden wir uns wirklich weiterentwickeln!
Nur so werden wir nicht die nächste Runde der Veränderung einläuten, die am Ende keinen der Beteiligten weiterbringt und nur so werden wir das verändern, was verbessert werden muss. Und nur so gleichzeitig die guten Dinge erhalten und vermehren.
Verstehe mich bitte richtig, Demut hat nichts damit zu tun, sich klein zu machen oder sich klein zu fühlen. Ich kann mich durchaus für stark und mächtig halten, eine große Klappe haben und gleichzeitig demütig sein. Ich selbst bin das beste Beispiel dafür. Aber wir brauchen die Demut und das Bewusstsein für Dankbarkeit, damit wir das Gute behalten und nur das nicht so gute verändern. Zu oft schon haben wir einfach alles verändert und dabei die wertvollen Errungenschaften wieder geopfert.
Meine Arbeit mit erfolgreichen Unternehmern und Spitzensportlern bestätigt mir täglich: Unser Fokus entscheidet auch über unsere Gefühle, welche in der Folge auch über unser Verhalten und unser Handeln bestimmen. Sind wir also in dem Bewusstsein über das, was wir bereits haben, sind wir in einem besseren Gefühlszustand. Damit verfügen wir über mehr Ressourcen und können deutlich besser denken, handeln und insgesamt mehr erreichen.
Ja, Demut setzt oft etwas später ein, doch das darf uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Demut gut und förderlich ist. Sie ist kein Zeichen des Alters, dass wir ignorieren sollten. Für die Gesellschaft, aber auch für dich selbst und sogar deine Karriere ist es eine echte Bereicherung. Es ist eine dazugewonnene Fähigkeit, mit der man lernen muss zu leben, um sie richtig einzusetzen, aber es ist eine Chance und wir sollten sie als solches begreifen und nicht wieder abschaffen wollen. Demut heißt nur sich bewusst darüber zu sein, dass es etwas Größeres, Höheres gibt, als meine eigene Kraft und mein Wirken. Das kann für den einen der liebe Gott sein und für einen anderen die Natur und das Universum. Doch zu erkennen, nicht allmächtig zu sein, ist sicher eine der wichtigsten Lektionen, gerade für sehr starke Persönlichkeiten.
Es gibt also eine Menge Gründe die Demut und Dankbarkeit zu feiern, genau wie die Leistung. Wir sollten mit diesen so wichtigen Werten vorangehen und das Feuer der Begeisterung bei jung und alt damit entfachen.
Liebe Nena Brockhaus, natürlich kann ich nicht in deinen Kopf gucken und kann nur erahnen, wie du es wirklich meintest. Vielleicht habe ich dich auch völlig falsch verstanden. genau deshalb lade dich hiermit zum offenen Austausch ein, auf gemeinsamen Gespräch in meinem Podcast „Mission Verantwortung“. Bist du bereit?

Herzliche Grüße
Bernd

Zeit...
von Bernd Kiesewetter | Juni 15, 2024 | Blog |
Zeit hat man nicht, Zeit nimmt man sich.
Oder eben nicht.

Eigentlich ist damit schon alles gesagt, aber lassen Sie uns auf das Thema ruhig etwas näher eingehen.
Egal, ob Unternehmer, Angestellter oder Privatier – die meisten Leute leiden unter dem Phänomen, keine Zeit zu haben.

Aber wie kommt das eigentlich?
Haben wir so viel mehr zu tun als die Menschen früher? Ein klares Ja. Wir haben in unserer heutigen Gesellschaft viel mehr zu tun als in früheren Zeiten. Das hängt auch mit der Globalisierung und Digitalisierung zusammen, die uns immer schneller wissen lassen und damit zum Handeln „zwingen“. Zudem sind die Anforderungen an den Einzelnen ohnehin gestiegen. Die Berufe an sich verlangen mehr denn je vom Menschen, auch inhaltlich. Die frühere Hausfrau gibt es nicht mehr, als alleinige Familienmanagerin ist sie heute zusätzlich mit dem Berufsleben konfrontiert. Der frühere Mann, der nach der Arbeit seine Ruhe „brauchte“ ist u.a. in die Kindererziehung und -betreuung voll mit eingebunden.
Darüberhinaus werden wir heute mit viel mehr Informationen konfrontiert und jeder buhlt um unsere Aufmerksamkeit. Von Social Media angefangen, über die ständige Verfügbarkeit über Telefon und Mail, geht es bis zur unbewussten Beschallung mit Werbebotschaften im Supermarkt. Das Radio läuft im Auto, die Frau ruft an und die Gedanken sind beim nächsten Termin. Obwohl wir doch im heutigen Verkehr bereits mit dem Autofahren genug zu tun hätten. Die Antwortzeiten für eine Nachricht auf der Box, bei Watsapp oder eine Mail bzw. PN auf irgendeinem der vielen Kanäle sind um ein vielfaches kürzer geworden, denn selbst bei abgeschalteter Lesebestätigung weiß der Absender doch, dass die Nachricht noch am gleichen Tag gelesen wurde. Kein Vergleich zu der Zeit, als ein Brief schon mal eine Woche unterwegs war.
Zudem wird unser Leben immer optimierter. Wir wollen alle 100 Jahre alt werden und müssen dafür natürlich etwas tun. Auch dafür, dass wir mit 50 immernoch aussehen möchten wie mit 30. All das kostet Zeit. Zudem wollen wir bessere Unternehmer, Führungskräfte und Mitarbeiter sein, wir wollen bessere Partnerinnen und Partner sein, bessere Väter, Mütter, Brüder, Söhne, Töchter usw.. Wir wollen unseren Rollen gerecht werden und daneben noch 3 Bücher in der Woche lesen, Sprachen lernen und unser Potential nicht verschenken, wir wollen uns für die Umwelt oder Benachteiligte engagieren und unseren Purpose finden. Und dann sind ja nich die anderen... die von uns etwas wollen.
Wir sind also gar nicht mehr in der Lage allen Rollen gerecht zu werden. Diese Akzeptanz ist der wichtigste Schritt, wenn wir wieder Zeit haben wollen. Denn dann gilt es zu prüfen, wofür ich wirklich die Verantwortung trage und wo ich ihr gerecht werden kann und will. Erst dann können und müssen Sie entscheiden, wofür Sie Ihre Zeit und Aufmerksamkeit künftig nicht mehr hergeben, um wieder dort Zeit zu haben, wo Sie sie wirklich haben wollen.
Nehmen Sie sich die Zeit für das, was Ihnen wirklich am Herzen liegt und für das, was Ihnen und anderen gut tut.
Manchmal hilft es schon sehr, wenn Sie diese Überlegungen anstellen, bevor Sie sich irgendetwas hergeben. Wenn Sie dann prüfen, ob und inwieweit es Ihnen und anderen gut tut, wird der Kalender in der Regel ganz schnell frei.
Sollte das in Ihrem Fall nicht so sein, herzlichen Glückwunsch! Sie haben nicht nur ein ausgefülltes, sondern wirklich ein erfülltes Leben. Nun dürfen Sie entscheiden, was Ihnen wichtiger und lieber ist, das eine oder andere. Sich für eine Sache zu entscheiden bedeutet eben auch, sich gegen hundert andere zu entscheiden. In Ihrem Fall sind es zwangläufig nur noch wenige "andere", das darf Ihnen Trost sein. Auch wenn das "andere" bei Ihnen eben auch etwas ist, was Ihnen und anderen gut tut, so müssen Sie doch die "Entweder oder - Entscheidung" treffen, weil wir nun einmal nciht alles gleichzeitig haben können.
Ich wünsche Ihnen, dass es Ihnen künftig immer besser gelingt, sich die Zeit vor allem für die Dinge zu nehmen, die Sie nachhaltig zufrieden, glücklich und erfolgreich machen!
Ihr
Der Faktor Demut
von Bernd Kiesewetter | Juli 28, 2024 | Blog |
Ich wurde neulich gefragt, was ich denn als die wichtigste Eigenschaft eines guten Coaches betrachte. Eine Menge Dinge sind wichtig, doch eines ist die Grundlage von allem:
Demut.
Sich seiner Wertvorstellung bewusst zu sein und für diese Werte auch einzustehen, Bescheidenheit zu leben, die eigene Fehlbarkeit zu erkennen, Respekt und Achtung dem anderen gegenüber aufzubringen, aber ebenso allem Leben und damit auch dem eigenen Leben gegenüber, die Bereitschaft zu dienen und den Mut aufzubringen Verantwortung zu übernehmen, all das beinhaltet die Demut.
So ist es nicht verwunderlich, dass Demut nicht nur die Grundlage für gutes Coaching ist, sondern der wichtigste Baustein für unser gesellschaftliches Fundament. Würden Politiker, Industrielle, Vorstände, Künstler, Unternehmer, Sportler und Prominente aller Art die Demut wiederentdecken, so könnten wir wohl getrost in eine gute Zukunft blicken.
Verstehen sie mich bitte richtig! Demut heißt nicht, bescheiden zu sein, im Sinne von Leisetreten oder gar Leistungsverweigerung. So wie „zufrieden sein“ nicht gleichbedeutend ist mit „sich zufrieden geben“, so ist auch die Bescheidenheit kein Grund, sein Licht unter den Scheffel zu stellen oder nicht nach Höherem zu streben. Es bedeutet in meinen Augen lediglich, zu akzeptieren, dass wir mit unserer Denke und unserem Verhalten sicher nicht immer die Krone der Schöpfung sind. Zu erkennen, dass unser Wissen und Wirkungsgrad begrenzt ist und es bei weitem größere Kräfte gibt, die das Leben auf der Erde und in diesem Universum lenken, kann gleichermaßen wohltuend wie erleuchtend sein.
Lassen Sie uns also gern die Demut wiederentdecken und unser aller Leben damit ein kleines bisschen schöner gestalten, indem wir uns ihr wieder ein Stück mehr bewusst werden.

Herzlichst, Ihr und euer
Entweder oder?
von Bernd Kiesewetter | Aug 16, 2023 | Blog |
Das Streben nach der gesunden Mitte
In den letzten Jahren beobachte ich mehr und mehr, dass die Differenzierungen abnehmen. Offenbar redet zwar jeder von Freiheit und Selbstbestimmung, aber die Menschen brauchen mehr feste Vorgaben denn je. Es ist entweder
– richtig oder falsch,
– gut oder böse,
– schwarz oder weiß.
Die riesengroße Bandbreite dazwischen will offenbar kaum noch jemand betrachten.
Ist uns die Suche nach den Zwischentönen zu aufwändig geworden, das Abwägen von teils richtigem und unrichtigem zu mühselig?
In der Corona-Debatte wurden die Zweifler schnell zu Schwurblern und Verschwörern und auch in der Politik wird man schnell in eine bestimmte Ecke gestellt. Die Grünen sind entweder die Retter der Welt oder die Zerstörer des Wohlstandes, die AfD ist entweder eine Nazi-Partei oder vertritt völlig harmlos die Interessen seiner Bürger. Niemand ist mehr bereit die einzelne Punkte und Argumente kritisch zu betrachten, Teile auf Sinn und Richtigkeit zu prüfen, anzuerkennen und abzulehnen, ohne den Menschen, die Sache oder die Organisation an sich infrage zu stellen.
Das Gleiche geschieht leider auch im bzw. mit dem eigenen Leben. Richtig oder falsch, alles andere scheint nicht mehr zulässig. Entweder meinen die Leute ihre Dualseele gefunden zu haben oder der Partner ist schuld daran, dass das eigene Leben nicht so toll ist, wie es sein könnte. Entweder strotzt der Body vor Fitness – oder es wird gar nichts gemacht. Entweder wird die Diät erbarmungslos durchgezogen oder alles gegessen, was greifbar ist. Entweder wird fürs Alter vorgesorgt oder gar nichts gespart, entweder Karriere gemacht oder Bürgergeld bezogen, entweder oder …
Die Mitte scheint ausgestorben, in jeder Hinsicht!
Schade, denn die Mitte wird nicht ganz zufällig als “gesunde Mitte” bezeichnet. All die Extreme dienen schließlich nur dem Finden der eigenen gesunden Mitte, wenn wir ein glückliches, erfolgreiches und zufriedenes Leben haben wollen.
Ich habe vieles in meinem Leben sehr bewusst ganz extrem gemacht und kann heute sagen, das Gute liegt immer in der Mitte. Natürlich ist es manchmal hilfreich extrem zu beginnen, um Veränderungen vorzunehmen, Karrieren anzuschieben oder was auch immer gerade dran ist, bei Ihnen. Eine neue Liebe bekommt anfangs ganz automatisch extrem viel Aufmerksamkeit, nichts anderes scheint in dieser Phase von großer Bedeutung. Auch ein neuer Job erfordert anfangs häufig die volle Beachtung und doch relativiert sich alles im Laufe der Zeit wieder, Gott sei Dank. Denn wir können nicht ein Leben lang nur der Arbeit widmen, ohne es mit der Gesundheit, den Beziehungen oder anderem zu bezahlen. Wir können nicht einem einzigen Segment dauerhaft die Aufmerksamkeit schenken, ohne uns um unser Wohlergehen zu bringen, weil wir anderes missachtet haben.
Wir brauchen die Ausgeglichenheit.
Frisch gewordene Vegetarier oder Veganer erfreuen sich oft ein paar Jahre lang wachsender Energie und Gesundheit, bevor ein Mangel diese Wohlfühlphase beendet. Der Körper war froh, dass er den Überfluss abbauen konnte und kommt irgendwann an den Punkt, wo ihm etwas fehlt. Das heißt ja heute nicht mehr, dass Fleisch konsumiert werden muss, aber der Mangel muss mit gezielter Ernährung oder gar Nahrungsergänzungsmitteln beseitigt werden. Das muss dann ebenfalls wieder in eine andere Richtung extrem gemacht werden, letztlich nur damit wieder eine ausgewogene Ernährung gewährleistet und die gesunde Mitte wiederhergestellt ist.
Ich habe eine zeitlang viel zuviel Alkohol und sogar Drogen konsumiert, um den Ausgleich und damit die gesunde Mitte mit einer jahrelangen völligen Abstinenz wiederherstellen zu müssen. Sicher wäre es schlauer gewesen gleich ein gesundes Maß zu finden, aber glücklicherweise kann ich heute sagen, dass ich doch insgesamt immer wieder für ein ausgeglichenes Leben mit allen Bereichen gesorgt habe.
Die stabilen Bereiche haben mich ein Leben lang tragen, wenn ein anderes Segment völlig in Unordnung geriet.
Heute ist das wohl eines meiner Alleinstellungsmerkmale im Coaching und Mentoring, die gesunde Mitte zu finden. Ich differenziere immer (manchmal fast schon zuviel ;-)), betrachte die Einzelheiten sehr genau und sehe nicht nur das zu verbessernde, sondern schaffe auch ein Bewusstsein für all das, was bereits gut ist. Am Ende sorge ich mit meinen Klienten dafür, dass sie ein stabiles und ausgewogenes Leben bekommen und sie die gewünschten Erfolge kreieren, also die Bereiche wirklich nachhaltig verbessert werden, die sie sich wünschen.
Erfolg kann nicht nur in einem Bereich des Lebens stattfinden, echter Erfolg ist immer der Erfolg im ganzen Leben.
Also nehmen Sie den heutigen Brief als eine freundliche Erinnerung daran, dass Sie der Verantwortung für Ihr gelungenes Leben am schnellsten und einfachsten gerecht werden können, wenn Sie die gesunde Mitte zu finden.

Mit den besten Wünschen
Ihr gesunder Menschenverstand
von Bernd Kiesewetter | Aug 9, 2023 | Blog |
… ist durch nichts zu ersetzen
Vielen Dank, dass es Sie gibt und dass Sie sich Ihres gesunden Menschenverstandes bedienen. Bitte verbreiten Sie diesen Ansatz!
#Bullshit
Denn wir leben in einer Zeit, in der so vieles ungeprüft übernommen und weitergetragen wird, da tut es manchmal schon weh zuzusehen. Aber vor allem werden wir immer dümmer, wenn wir diesen Muskel nicht wieder mehr trainieren, in der Gesellschaft.
Erst gestern sah ich wieder eine relativ harmlose Variante: Ein Beitrag bei Facebook besagte, dass die Produktion eines Liter Dieselkraftstoffes 42 kWh Energie erfordert und ein Elektroauto damit schon 200 km weit kommt. Ich wollte gar nicht auf jede Einzelheit eingehen, fragte aber nach der Quelle. Die wurde mir auch sofort zur Verfügung gestellt: Eine amerikanische Untersuchung aus dem Jahr 2010. Vermutlich hat sich seitdem in Sachen Effizienz einiges getan, aber das Entscheidende ist, es handelte sich deutlich um 42 Kilowattjoule, also demzufolge nur 11,88 kWh!
#Prüfen
Meine Kinder konnten es eine zeitlang kaum noch ertragen, wenn ich so manche Geschichte infrage stellte. Später hatten sie es sich längst selbst zur Gewohnheit gemacht, tappten aber gelegentlich immernoch in die Falle bei Autoritäten. Ich erinnere mich gut, als ich die Aussage eines Professoren hinterfragte und am Ende Recht behielt. Ich behaupte nicht, dass ich die Dinge besser zu wissen meine als die jeweiligen Experten, aber ich übernehme auch nicht einfach, ohne selbst zu denken. Menschen sind nicht selten in Ihrem Fachgebiet so gefangen, dass sie die Ebene dadrüber gar nicht mehr sehen. Lassen Sie sich also nicht alles erzählen.
#Coachingphrasen
Auch in meiner Branche werden manchmal abstruse Behauptungen aufgestellt, die sich bei der Betrachtung mit dem gesunden Menschenverstand als Bullshit entlarven lassen. Alles ist möglich? Ganz sicher nicht. Oder versuchen Sie doch morgen mal die Sonne im Westen aufgehen zu lassen. Ich habe darüber ein ganzes Buch geschrieben: “Coaching-Lügen? Wie du Phrasen von echten Inhalten unterscheidest”
#Dagegen
Aber bitte, Sie sollen auch nicht einfach die gegenteilige Meinung vertreten, wie wir es in den letzten Jahren mit den abstrusesten Ideen erleben mussten, nur um nicht zum jeweiligen Mainstream zu gehören.
#Denken
Wir müssen einfach wach bleiben und den gesunden Menschenverstand hegen und pflegen. Wir neigen sonst dazu, uns die Welt zu einfach zu machen und zu verdummen!
#Stärke
Mentale Stärke kommt nicht von ungefähr. Sie muss gebildet und ständig trainiert werden. Aufmerksamkeit und Denken müssen trainiert werden. Der Lohn ist geistige Stärke. Sie verhilft Ihnen dazu, an der richtigen Stelle und im richtigen Maß Verantwortung zu übernehmen und damit die gewünschten Resultate zu erzielen. Machen Sie also bitte weiter so und stecken Sie andere damit an. Bei meinen Kindern hat es auch geklappt.
#Training
Wenn Sie mehr trainieren wollen, um mehr zu erreichen, kontaktieren Sie mich gern.
Herzliche Grüße
Selbstbestimmung tut weh
von Bernd Kiesewetter | Aug 3, 2023 | Blog |
Warum Freiheit oft verwirkt wird
Freiheit bedeutet Selbstbestimmung, also selbst bestimmen zu können. Das ist ein Privileg. Es ist großartig und grundsätzlich wünscht sich das wohl jeder! Denn zu bestimmen bedeutet, selber Entscheidungen treffen zu können. Es gibt uns die Möglichkeit Einfluss zu nehmen.
Doch es ist eben auch nicht immer ganz leicht Entscheidungen zu treffen. Wir brauchen ein solides Fundament an verfügbaren Informationen, analytisches und strategisches Denken für die jeweiligen Auswirkungen und ein gutes Gefühl für Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten.
Vor allen Dingen ist es aber auch nicht immer angenehm, Entscheidungen zu treffen. Denn sich für eine Sache zu entscheiden, bedeutet gleichzeitig auch Verzicht, weil Sie sich gegen vieles andere entscheiden müssen.
Entscheidungen sind Prozesse, die mitunter sehr schwierig sind und eine Menge Energie und geistige Anstrengung kosten. Es gilt vieles zu bedenken und erfordert zudem eine gute Kenntnis der eigenen Bedürfnisse, Werte und Wünsche. Auch diese Klarheit erfordert viel Arbeit und mitunter auch jede Menge Zeit und Knowhow, für die Selbstreflektion.
Die größte Hürde liegt aber wohl in der Praxis. Die meisten Menschen entscheiden nämlich erst dann, wenn der Schmerz zu groß geworden ist. Sie entscheiden dann kurzfristig, so, dass sie erstmal den Schmerz loswerden. Das aber hat noch lange nichts mit ihren Wünschen zu tun. ..
Jede Menge Aufwand und Anstrengung!
Und dann ist da noch das Ding mit der Verantwortung. Denn wenn wir entscheiden, tragen wir auch die Verantwortung. Wir sind schuld, wenn es die falsche Entscheidung war – und niemand will schuld sein.
Also lassen viele Menschen lieber andere entscheiden. Dann sind sie oberflächlich betrachtet nicht schuld und können sich aus einer bequemen Position heraus beschweren, wenn die Dinge nicht ihren Wünschen entsprechen oder von anderen kritisiert werden.
Das alles sind Gründe, warum die meisten Menschen eben gar nicht so gerne entscheiden und Verantwortung tragen.
Allerdings: Wenn ich nicht entscheide, verwirke ich eben auch meine Selbstbestimmung und verschenke meine Freiheit. Ein hoher Preis, wie ich finde.
Was meinen Sie?
Ihr
Bernd Kiesewetter

PS: Die Sicht eines Außenstehende hilft bei wichtigen Entscheidungsprozessen. Wenn Sie einen Profi zur Unterstützung Ihre Entscheidungsprozesse an Ihrer Seite wissen wollen, kommen Sie gerne auf mich zu.

Ihr visioniert zuviel
von Bernd Kiesewetter | Jul 18, 2023 | Blog | 0 Kommentare
Ihr visioniert zuviel, wo ihr lieber arbeiten solltet
Schaffen
Zugegeben, der Spruch ist ein bisschen geklaut bzw. abgewandelt: „Deutschlands Kaufleute hoffen zuviel, wo sie lieber rechnen sollten“ wetterte in meinen jungen Jahren auf einer Veranstaltung von damals Europas größtem Bauträger, der SÜBA BAU AG, kein geringerer als Professor Dr. h. c. Lothar Späth, der ehemalige Ministerpräsident Baden Württembergs.
Heiligs Blechle… die Schwaben, die wissen auch heute noch am ehesten, dass arbeiten alleine nichts wert ist, nur „schaffen“ etwas bedeutet und man Stück für Stück vorankommt, wenn man es nur tut. Schaffe, schaffe, Häusle baue… Nicht nur der Späth wusste, was er da sagte, nahezu jeder Schwabe weiß es. Und sie würden sich vermutlich alle im Grabe umdrehen, wenn sie die heutige Marketing-, Copywriter- oder Coachingszene erleben würden.
Der Wahnsinn nimmt kein Ende
Viele wollen nur noch affirmieren, visualisieren und das Ganze dann in jedem Fall hochskalieren …. und sind damit längst einen Schritt weiter, in die falsche Richtung. Die Hoffnung ist dem Wahnsinn gewichen.
Abgesehen von dem völlig überflüssigen Pleonasmus (der mich nicht nur bei diesem Wort aufregt), konzentrieren wir uns offenbar nur noch auf die hochgeistigen Prozesse, anstatt es mal mit den Steinen, dem Zement und dem Hammer zu probieren. Natürlich nur im übertragenen Sinne, denn kein Mensch wollte ja heute noch ernsthaft körperlich arbeiten, nicht wahr?! Zugegeben, die wenigen, die es tun, lachen sich mittlerweile ins Fäustchen. Denn sie sind längst begehrter als Gold und gehören zweifellos zu den Gewinnern der nächsten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Sie können etwas, was unsere Gesellschaft offenbar verlernt hat: Ergebnisse produzieren, im Sinne von erschaffen und gestalten, außerhalb der digitalen Welt und der künstlichen Intelligenz.
Wieder zurück zu einem Stück Normalität
Wir sollten endlich aufwachen. Weg vom Traum, hin zur Wirklichkeit. Erst gestern hatte ich ein Gespräch mit einer richtig tollen Frau. Sie war Bäckerei-Fachverkäuferin, mit Herz und Seele. Die Gesundheit lässt selten zu, dass diese Damen ihren Beruf bis zur Rente ausführen können und so war es auch bei ihr. Meine Kollegen der „Coaching-Szene“ nahmen gern ihr gutes Geld für eine “Ausbildung” ab und boten dafür den üblichen Einheitsbrei, inklusive Komfortzonen- und Bewusstseinserweiterung. Nun steht sie da, spiritualisiert … und erfolglos.
Das Leben findet nämlich außerhalb dieser Bubble statt. Die Anbieter nahmen gerne in Kauf, dass sie sich verschuldete, doch kümmerten sich einen Dreck darum, wie sie morgen von dem „Coach-Titel“ leben sollte. Pfui baba… ich schäme mich manchmal für unsere Branche. Am Ende wird dann noch der Kunde beschuldigt, er hätte seine Hausaufgaben nicht gemacht, weil vieles einfach weder Hand noch Fuß hat, geschweige denn dran ist. Dabei hat die Frau eine richtig gute Grundlage, die auch noch gebraucht wird. Wirklich gebraucht wird! Denn neben der Begeisterung für ihren Beruf hat sie eine große Expertise in Sachen Personalauswahl und -führung, Organisation, Kundenbetreuung und Verkauf. Jedes mittelständische Unternehmen im Markt hat ein Mangel an gutem Personal, dass die Kundschaft zufrieden macht und sie wusste genau, wie es geht.
Es braucht keine hochtrabende Positionierung
Es brauchte keine 20 Minuten sie zu “positionieren”. Zumindest in dem Sinne, dass sie ein marktgerechtes Angebot kreieren kann, von dem sie künftig ein ordentliches Leben bestreiten kann. Sie war völlig fassungslos, dass es so einfach war. Und ich bin immer noch fassungslos, dass kein Mensch wirklich etwas von der hochgelobten Nutzenorientierung begriffen hat. Große Worte, keine Ahnung. Scha(n)de.
Nützlich sein
Meine Mutter brachte uns Kinder schon bei nützlich zu sein. Wenn einer von den Kindern oder Enkelkindern den Weg zu sehr verließ, dann hieß es schon mal sehr liebevoll, aber in aller Deutlichkeit: “Du bist doch zu nichts nutze. Du hängst nur rum und kümmerst dich nur um dich selbst. Da hat doch keiner etwas davon, dass es dich gibt.” Vielleicht klingt Ihnen das zu hart, aber ich denke, im Gesamtkontext ihrer Erziehung war das völlig in Ordnung. Wir sollten wieder lernen zu arbeiten und anderen Menschen einen echten Nutzen zu bieten, nicht nach Theorie und Katalog, sondern in der Praxis.
Dann kann das auch noch etwas werden, mit unserer Wirtschaft.
Verantwortung übernehmen. Für sich selbst und andere.
Herzliche Grüße
Leider kein Einzelfall
von Bernd Kiesewetter | Jul 12, 2023 | Blog |
Welcher wahnsinnigen Belastung die Menschen manchmal ausgesetzt sind, zeigt diese wahre Geschichte aus dem Mentoring
Er war ganz kurz vor dem Zusammenbruch
Ich wusste nicht genau, ob ich der richtige Ansprechpartner bin, ob ich überhaupt noch helfen kann?! Es ging zwar eigentlich ums Unternehmen und um all das, was mit der Rolle des Unternehmers zusammenhing, aber das ging dem Interessenten mittlerweile nicht nur richtig an die Nieren, sondern vor allem auf die Psyche. Er hatte die ihm sonst eigenen Lebensfreude verloren, konnte kaum noch schlafen, sich mit seiner Arbeit kaum noch identifizieren, stellte alles infrage, bekam manchmal keine Luft mehr und fing unvermittelt an zu weinen. Ich konnte noch nicht einschätzen, ob ich ihn noch persönlich auffangen kann, bis wir die notwendigen Veränderungen im Unternehmen an- bzw. umsetzen können.
Unprofessionelles Verhalten
Ich mag es überhaupt nicht, wenn wir Coaches & Co. unsere Grenze überschreiten. Wenn wir rumprobieren, möglicherweise auf Kosten der Gesundheit unserer Klienten. Ich glaube zwar durchaus, manchmal mehr psychologische und physische Unterstützung bieten zu können als viele andere, aber ich werde es nicht zu Lasten der Kunden testen. Ich kommuniziere in solchen Fällen sehr klar, dass ich es noch nicht einschätzen kann und möglicherweise sehr schnell an einen Arzt oder Therapeuten verweisen werde. Und in diesem Fall blieb es noch einige Zeit unklar.
Die Arbeit
Die Zusammenarbeit fing sehr ungewöhnlich an. Wir hatten zu Beginn nahezu täglich miteinander zu tun, das kenne ich sonst nicht. Aber es war notwendig, um den Menschen hinter dem Unternehmer zu stärken, mental und emotional. Denn er hatte bereits wenig erfreuliche körperliche Auswirkungen. Die anfangs gewonnene Stabilität war wackelig, auch wenn wir schnelle Erfolge erzielten. Die Schwierigkeit lag aber eher in der geschäftlichen Veränderung, die bei einem Unternehmen mit 30 Mitarbeitenden nicht von heute auf morgen umzusetzen war. Letztlich kann und will ich das auch nicht bestimmen, es bleibt immer die Sache der Geschäftsführenden. Doch auch wenn er schwer angeschlagen war, er war offen für jeden Hinweis und schnell in der Umsetzung. Sehr schnell sogar! Natürlich war es nicht nur eine Sache von zu vielen Leuten, sondern vor allem von vielen unpassenden Entwicklungen, die zu korrigieren waren und nach etwa einem Vierteljahr hatte das Unternehmen zwar nicht einmal mehr 10 Mitarbeitende, war aber wieder voll ausgerichtet, fokussiert und funktionierte wieder so, dass man als Chef nicht krank werden musste. Heute, etwa ein Jahr später, ist die Firma wieder gewachsen, in eine für das Unternehmen passende Richtung. Es war keineswegs ein Misserfolg wieder schrumpfen zu müssen, sondern einfach eine notwendige Kurskorrektur.
Das Ergebnis
Mein Klient ist wohlauf, aber noch immer hart am Limit. Die Dinge brauchen ihre Zeit. Wir strukturieren weiterhin einiges neu, auch die vorhandenen Gesellschaften und ihre Rechtsformen, aus haftungsrechtlichen und steuerlichen Gründen. So konnten wir ihm Vorteile von mehr als 900 Tausend Euro verschaffen. Deutschland bietet Unternehmern eine Reihe von Möglichkeiten, die die Betreffenden vor lauter Stress und Arbeit oft gar nicht kennen bzw. sehen. Vielleicht braucht mein Kunde noch das ganze Jahr 2023, aber ich bin sicher, spätestens in 2024 ist auch der emotionale Stress ganz vorüber. Und wenn er dann nicht gerade mit Tempo 300 weiterfahren will, wird es wohl auch reichen, wenn wir uns ein Mal im Quartal besprechen.
Mentoring
Die Kunst des Mentoring ist Wissen und Erfahrung so zu kombinieren, dass beides ganz praktisch miteinander in Einklang gebracht wird. Es ist wichtig, reif genug zu sein, sich nicht selbst in den Mittelpunkt stellen zu müssen und zu akzeptieren, dass die eigenen Kunden in einigen Bereichen besser sind als man selbst. Man braucht Weitsicht, Fingerspitzengefühl, Menschenkenntnis und viel Empathie. Man muss wissen, wann man sich zurücknimmt. So vergingen in diesem Fall manchmal Wochen ohne jeden Kontakt. Aber man muss immer da sein, wie der Torwart beim FC Bayern München. 90 Minuten hochkonzentriert, auch wenn man nur 2 Minuten gebraucht wird. Aber man sich nicht nur zurücknehmen können, sondern auch in der Lage sein, zu fordern, wenn es dran ist. Man muss Menschen zum richtigen Zeitpunkt miteinander vernetzen und vertrauen. Nicht immer ganz einfach…
Zufriedenheit und Glück für alle
Ich bin froh, die Wege von manchem Schwergewicht begleiten zu dürfen und besonders glücklich, dass die allermeisten Kunden meine Arbeit sehr zu schätzen wissen. Die Ergebnisse in Form von wirtschaftlichen Erfolgen mitzuerleben ist großartig, das Glück und die Zufriedenheit der Beteiligten teilen zu dürfen, ist unbeschreiblich. Denn das ist pures Lebensglück.
Mentoring ist Erfolg und pures Lebensglück – für alle Beteiligten!
Herzlichst
Können Sie Gefühle aushalten?
von Bernd Kiesewetter | Jul 5, 2023 | Blog |
Halten Sie Gefühle wirklich aus?
Ich meine so, dass Sie sie aushalten, ohne gleich zu reagieren?
Ohne gleich etwas zu sagen oder zu machen?
Können Sie Kritik entgegennehmen, ohne sich sofort zu rechtfertigen bzw. zu erklären, warum Sie so sind oder das so gemacht haben? Können Sie einen Misserfolg hinnehmen, ohne sofort loszurennen, um ihn wiedergutmachen zu wollen? Können Sie eine Missstimmung ertragen, ohne gleich die Harmonie wiederherstellen zu müssen?
Meine spannende Erkenntnis
Für mich war es im letzten Jahr eine der größten Entdeckungen, dass eine meiner mittlerweile größten Stärken, die ich so mühselig erworben habe, auch eine riesige Schwäche mit sich brachte. Denn die neue Stärke verursachte nun ein riesiges Problem!
Erst dachte ich, der liebe Gott, das Universum, die unendliche Intelligenz, das Leben, oder was auch immer wollte mir zeigen, dass ich meine Emotionen eben doch nicht immer steuern kann, entgegen meiner vollmundigen Behauptung. Aber dann bemerkte ich, dass meine Werkzeuge zwar wirksam waren, aber manchmal einfach nicht anhielten, mitunter nicht einmal eine Stunde.
Ich konnte meine Emotionen also zwar beeinflussen, aber ab einem gewissen Punkt kippte es einfach wieder. Warum? Weil ich die Kommunikation brauche und fast verrückt werde, wenn ich es nicht mit der oder dem Betreffenden besprechen kann!
Meine Lösungsorientierung ist so stark ausgeprägt, dass ich immer sofort in die Umsetzung gehen will und es kaum aushalte, wenn andere das nicht mitmachen. Und bei manchen Dingen brauchen wir eben den anderen und seine Beteiligung, um das Problem zu besprechen. Wir brauchen die Sicht unseres Gegenübers, um Entscheidungen treffen zu können. Ich brauche vernünftige Grundlagen, um vernünftig entscheiden zu können. Ich brauche mein Gegenüber, um die Ursachen zu erkennen, zu benennen und auf die Suche nach Lösungen zu gehen. Aber es gibt eben Menschen, die die Dinge erst einmal mit sich ausmachen und meinem Druck gar keine Beachtung schenkten. Ich wurde wirklich fast wahnsinnig!
Ich begriff, ich musste trainieren das auszuhalten.
Glauben Sie mir, das war einer der schwersten persönlichen Prozesse überhaupt für mich und kam nicht nur gleich nach der “Konfliktscheue”, sondern hatte damit auch noch maßgeblich zu tun. Mein größtes Lebensthema war es wohl, Konflikte auszutragen, statt die oder den anderen Gottes Strafe oder Karma zu überlassen. Und jetzt, wo ich nun endlich gelernt hatte Konflikte so schnell wie möglich anzugehen, stand dieses Verhalten plötzlich im genauen Gegensatz dazu? Doch das war natürlich nicht so. Es ging wie immer darum die Dinge differenziert zu betrachten. Einen Konflikt anzugehen verlangt auch die Stärke Geduld zu haben und sie am richtigen Punkt zu haben.
Die notwendige Fähigkeit
Sie brauchen die Fähigkeit, Gefühle auszuhalten. Sie brauchen die Stärke, Gefühle wahrzunehmen und vielleicht sogar anzunehmen, ohne sofort deinem ersten inneren Impuls zu folgen. Sie brauchen das, um wirklich fundierte Entscheidungen treffen zu können. Denn wenn Sie erfolgreich und glücklich sein wollen, dann müssen Sie im Beruf wie auch im Privatleben in der Lage sein, die Dinge auch mit einer gewissen Nüchternheit zu betrachten. Sie müssen sich bewusst sein, dass Ihre Gefühle dazu jetzt ganz anders sind als in 10 Minuten oder morgen Mittag oder gar in einem Monat. Sie brauchen manchmal etwas Abstand, sonst sind Sie zu schnell geneigt sich angegriffen zu fühlen oder ins Drama zu verfallen und sich auf die falschen Angelegenheiten zu fokussieren. Gerade in zwischenmenschlichen Angelegenheiten müssen wir lernen den anderen zu verstehen und das gelingt uns nur, wenn wir von uns selbst und unseren Ansichten auch Abstand nehmen können.
Jüngste Erfahrungen
In den letzten Wochen hatte ich das Thema in mehreren Banker-Coachings sehr ausgiebig, speziell in Sachen Feedback und Kritik. Denn wenn wir unseren Zusammenhalt und unsere Arbeit verbessern wollen, müssen wir nicht nur lernen Feedback zu geben, sondern auch lernen kritisiert zu werden. Wir müssen Kritik ertragen und aushalten, wenn wir Verbesserung wirklich zulassen wollen.
Auch in einem Einzelcoaching mit einer Top-Managerin ging es in dieser Woche letztlich darum, denn sie vermied völlig unbewusst die für sie so wichtige Auseinandersetzung mit der Geschäftsführung und schwächte sich und ihre Position immer weiter, genau aus diesem Grund. Doch niemand hat etwas davon, wenn einer dem anderen entsprechen will und sich dabei selbst verliert. Sie wäre nicht die erste, die am Ende mit Stresssymptomen oder Burnouterscheinungen kapitulieren müsste. Und damit ist weder dem Chef noch dem Unternehmen noch der Person selbst geholfen.
Und in meinen Verkäufercoachings taucht das Thema „aushalten“ etwas anders in schöner Regelmäßigkeit auf, weil die Antwort auf die Frage des Kunden häufig schon kommt, bevor sie überhaupt gestellt ist. Verkäufer haben häufig Angst vor einem Nein und gar nicht selten vor Vorwänden und Einwänden. All das aber braucht seinen Raum, wenn wir einem Kunden etwas verkaufen wollen und er am Ende auch zufrieden sein soll. Wir müssen das emotional aushalten.
Aushalten ja, aber wie?
Wenn Sie nun denken „mir ist zwar jetzt klar, dass „aushalten“ wichtig ist, aber mir fehlt noch die Idee, wie ich es umsetzen soll“, dann kann ich Sie beruhigen. Denn die Erkenntnis ist bereits der halbe Weg. Der Rest ist eine einfache Entscheidung, ein bisschen Mut für die erste Umsetzung und etwas Übung bzw. Training. Ein Schritt nach dem anderen, im Grunde ganz einfach.
Weitere wichtige Erfolgsfaktoren
Natürlich ist unser heutiges Thema nur eines von vielen, um Sie zu stärken. Denn viele verschiedene Faktoren spielen eine Rolle, damit Sie Ihre Mitte finden und halten, damit Sie in Ihre Kraft kommen und bleiben, sich mit voller Energie Ihren Zielen widmen und sich dabei pudelwohl fühlen.
Es gibt viele Wege, die dies möglich machen. Die schnellste und sicherste Methode ist es natürlich, sich einen Mentor zu Hilfe zu nehmen. Denn ein Mentor ist Berater, Lehrer, Freund, Sparringspartner, Antreiber, Trainer und vieles mehr. Auch ein gutes Coaching kann schon vieles bewirken.
Ich biete Ihnen beides und ein paar hundert Kunden meinen, ich könnte das ganz gut. Sie sind mehr als zufrieden und genau das ist mein Antrieb!
Wir sind die dritte Welt von morgen
von Bernd Kiesewetter | Jul 1, 2023 | Blog |
Abschied vom Wohlstand
Wir sind nicht nur weit entfernt davon, morgen noch den Ton in der Welt mit anzugeben oder sie zumindest mitzugestalten, weil wir uns mit der 4-Tage-Woche und der Work-Life-Balance Stück für Stück und immer weiter vom Leistungsgedanken verabschieden. Wir sind wohl mittlerweile ernsthaft gefährdet auch nur ansatzweise den Wohlstand halten zu können, weil wir es nicht einmal schaffen für die Grundlagen zu sorgen, wie ein stabiles Datennetz.
Konzentration aufs Wesentliche
Statt die Menschen und den Mittelstand hierzulande immer weiter und stärker zu drangsalieren, um Maßnahmen in Sachen Klimaschutz zu verfolgen, die heute ohnehin kaum Wirkung zeigen – statt sich Gedanken um eine Vorbildfunktion und Vorreiterstellung in der Zukunft zu machen, die ohne Erfolge in der Gegenwart nie zum Tragen kommen werden, sollte sich der Staat lieber mal auf die Dinge konzentrieren, die ein wirtschaftliches Überleben sichern und für den Wohlstand von morgen sorgen können.
Eins davon ist das Fundament der digitalen Welt. Wir reden nicht von der fortschreitenden künstlichen Intelligenz, die in den Industrien der internationalen Unternehmungen längst komplexe Vorgänge übernehmen, sondern von der Basis, der kleinsten Grundlage, die für all das nötige Voraussetzung ist, dem funktionierenden Austausch von Daten.
Ich lebe in Berlin, der Hauptstadt Deutschlands. Zugegeben am Stadtrand, doch man sollte wohl meinen in der Millionenmetropole verbunden zu sein. Doch was ich hier seit mehr als 2 Jahrzehnten erlebe in Sachen “digitale Welt”, ist kaum zu fassen. Seit 1999 wurde das Areal, in dem ich wohne, für den Regierungsumzug erstellt und bis heute gibt es kein stabiles Datennetz, weder per Kabel noch per mobilem Netz, von keinem einzigen Anbieter!
Vor 23 Jahren war es noch die Firma Arcor, die mir als einziger Anbieter für mögliches Internet erklärte, die Knotenpunkte müssen noch ausgebaut werden und deshalb wäre die Leistungsfähigkeit noch nicht wie gewünscht gegeben. Und abgesehen davon, dass ich nun seit über 25 Jahren nach Hause fahre und die letzten 9 Kilometer noch immer mit mind. zwei Unterbrechungen im Mobilfunknetz verbunden sind, gibt es bis heute keinen eben einzigen Anbieter, der mir ein stabiles und leistungsfähiges Internet zur Verfügung stellen kann.
Die Zukunft bleibt ungewiss
In einer Zeit, in der wir nicht nur zum Vergnügen das WorldWideWeb nutzen, sondern unsere Arbeit damit verrichten, wäre es langsam an der Zeit. Sonst brauchen wir uns um eine Vorbildfunktion jedenfalls keine Gedanken mehr zu machen. Oder was meinen Sie?
Einfach loslassen?
von Bernd Kiesewetter | Feb 25, 2023 | Blog |
Warum Loslassen nicht so einfach ist und wie es Ihnen am besten gelingt
Es hört sich immer so gut an und eigentlich ist es uns allen klar: Loslassen ist wichtig! Doch es ist eben gar nicht so einfach.
Ein Ziel loszulassen, ein bereits begonnenes Projekt, eine berufliche Karriere, eine Sache oder gar eine Liebe. Ein geliebtes Verhalten, einen geliebten Zustand, ein geliebtes Wesen, einen geliebten Menschen loszulassen, ist mitunter sehr schwer. Und nicht immer hilft oder tröstet der Spruch von Konfuzius “Was Du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es Dir – für immer.” Denn manches kann nicht zurückkommen. Und anderes kommt nicht zurück, das spüren wir.
Wenn der Freund, die Mutter oder der Partner geht, ist das Gefühl deutlich größer als jeder Funken Verstand. Wenn ein Familienmitglied verstirbt oder sich der Lebenspartner abwendet, sind so viele Emotionen im Spiel, dass wir zu rationalen Gedanken nicht fähig sind und oft gar nicht mehr in der Lage, Entscheidungen zu überdenken, geschweige denn zu treffen. Die Liebe ist ein so mächtiges Wesen, mit so vielen Facetten, dass es uns Menschen blind machen, aber auch über uns hinauswachsen lassen und zu etwas Besserem machen kann.
Festhalten geht nicht
Wir können nichts festhalten, das wissen wir. Der Tod ist endgültig. Wir müssen es akzeptieren und loslassen. Auch bei Trennungen von Beziehungen spüren wir, dass es keinen Sinn mehr ergibt. Doch obwohl uns das gemeinsame Leben oft schon lange nicht mehr erfüllt und gar nicht so selten sogar überhaupt nicht mehr gut tut, und mit vielen Verletzungen einhergeht, gelingt es uns oft nicht loszulassen. Aber warum?
Wir sind überfordert, weil Vergänglichkeit Verlust bedeutet und damit auch Schmerz. Den Schmerz wollen wir aber um jeden Preis vermeiden und klammern uns deshalb verzweifelt an dem, was wir loslassen sollten. Auch wenn unser Verstand genau weiß, dass sich die Dinge ändern, die Menschen ändern, sich das Leben ständig ändern muss, haben wir Angst davor, loszulassen und den Schmerz zu erfahren. Die Angst vor dem Loslassen beinhaltet auch die Angst vor dem freien Fall.
Es liegt eine tragische Komik in unserem Festhalten: Es ist nicht nur vergeblich, sondern es beschert uns auch noch genau den Schmerz, den wir um jeden Preis vermeiden wollten.
Veränderungen sind wichtig
Auch in anderen Lebensbereichen ist es so, zum Beispiel auch, wenn wir eigentlich die Veränderung wollen. Wenn Sie das Rauchen aufgeben müssen, weil der Arzt Ihnen bereits die rote Karte zeigt, Sie den Alkoholkonsum und die Süßigkeiten weglassen oder auf Ihre vorherrschende Bequemlichkeit verzichten sollen, dann müssten Sie etwas loslassen, um zu verändern. Aber auch andersherum, wenn Sie auf einmal kein Sport mehr machen dürfen oder anders essen müssen und nicht mehr Ihrer Arbeit in dem gleichen Maße nachgehen dürfen. Es sind einstudierte und mitunter geliebte Verhaltensweisen, welche manchmal schon zu Ihrer Identität geworden scheinen. Das Ergebnis daraus, die scheinbare Belohnung, der Stressabbau, die Freude, der Erfolg – auf all das müssten Sie auf den ersten Blick verzichten.
Doch auch von Dingen zu lassen betrifft es. Unsere Sammelleidenschaft von Sachen führt dazu, dass wir uns kaum noch frei in unserem Zuhause bewegen können? Die Bücherwände in der Wohnung brauchen schon einen Statiker? Auf unser viel zu teures Auto können wir nicht mehr verzichten? Auf das viel zu große Haus und den zu luxuriösen Lebensstil auch nicht? Wir sind Opfer unserer Umstände geworden!
Loslassen müssen
Wir müssen loslassen, auch, um uns nicht selbst zu zerstören. Jeder ist sich dessen bewusst. Und dennoch überschreiten wir oft die Grenzen, die uns selbst gut tun. Es bindet jede Menge Energie und manchmal sogar so viel, dass wir zu nichts anderem mehr fähig scheinen.
Loszulassen ist eben gar nicht so einfach. Loslassen kostet weniger Kraft als Festhalten, und dennoch ist es schwerer.
Wir müssen es lernen. Sonst entsteht aus dem ungewollten Schmerz, an dem wir durch unser Verhalten auch noch festhalten, mitunter großes und anhaltendes Leid.
5 Schritte um loslassen zu können
Wir können lernen loszulassen. Wie alles ist auch das Loslassen eine Übungssache. Da es mit starken Emotionen verbunden ist, müssen Sie auch in Ihrem Training mit starken Gefühlen arbeiten. Wenn Sie die folgenden Dinge mit großer Intensität Ihrer Gedanken, Gefühle und Vorstellungen absolvieren, wird es deutlich einfacher, loszulassen.
1.) Werden Sie sich bewusst, welche Vor- und Nachteile Ihr Festhalten mit sich bringt? Welche Vor- und Nachteile hätte es, loszulassen? Denken Sie beides bis ganz zu Ende, scheuen Sie sich nicht vor den schlimmsten Vorstellungen der Nachteile und enden Sie in jedem Fall mit den Vorteilen des Loslassens!
2.) Empfinden Sie Demut und Dankbarkeit für das Gewesene. Nichts ist selbstverständlich. Seien Sie froh und glücklich darüber, dass Sie es bis jetzt genießen konnten. Es geht nicht nur um ihren Verstand, Sie müssen die Dankbarkeit in Ihrem Herzen fühlen.
3.) Vertrauen Sie dem Leben. Vertrauen Sie auf Gott, das Universum oder an welch größere Macht ach immer Sie bauen. Glauben Sie an die Kraft und Schönheit des Neuen. Wenn etwas Altes geht, kann etwas Neues kommen. Freuen Sie sich auf das Neue, denn so vieles Großartige wartet bereits auf Sie!
4.) Ablenkung lenkt ab, Ihre Gedanken! Richten Sie Ihren Fokus auf Ihr eigenes Leben und die Dinge, die Ihnen noch wichtig sind. Ich wette, Sie haben genug anderes zu tun, nicht wahr? Vermutlich haben Sie genug andere Baustellen, die es zu verbessern gilt, also richten Sie darauf Ihre Aufmerksamkeit!
Verantwortung übernehmen
Auch wenn es manchmal gar nicht so einfach ist, die 5 Schritte zu gehen: machen Sie es! Sie werden mit jedem Mal besser. Es ist ein wichtiger Teil Ihres Lebens und Ihrer Selbstverantwortung. Sie sollten die Verantwortung für sich selbst übernehmen, für Ihr Leben, für Ihre Lebensqualität. Und diese hängt nun einmal in großem Maße davon ab, ob Sie loslassen können.
Ich wünsche Ihnen jede Menge guter Energie dafür!
Herzlichst,
Neujahrsvorsätze
von Bernd Kiesewetter | Jan 1, 2023 | Blog |
Neujahrsvorsätze – Wie sie funktionieren und wann sie misslingen
Ein Neujahrsvorsatz kann ein nützliches Mittel sein, um sein Leben zu verbessern und seine Ziele zu erreichen. Mindestens sind sie aber ein guter Anfang, wenn man einige beliebte Fehler dabei nicht macht.
Das Problem ist das Prinzip Hoffnung und in diesem Fall auch noch Hoffnung ohne jede Grundlage. Wir hoffen auf den Wechsel der Jahreszahl und meinen, dass neue Jahr müsse nun besser sein. Dem Leben allerdings dürfte die Jahreszahl ziemlich egal sein. Sie übertragen die Verantwortung damit auf äußere Umstände und berauben sich der eigenen Mächtigkeit. Das ist genauso töricht, als wenn Sie sich sagen würden: Wenn mein Nachbar endlich sein schwarzes Auto gegen ein rotes tauschen würde, wird mein Leben bestimmt besser.
Gut an den Neujahrsvorsätzen ist, dass wir einen neuen überschaubaren und kontrollierbaren Zeitabschnitt haben, wie z.B. ein neues Lebensjahr, einen neuen Monat, eine neue Woche einen neuen Tag. Damit können wir Altes symbolisch über Bord werfen und für uns abhaken und mit neuem Mut und neuer Motivation starten. Wir können uns neue Ziele setzen, Pläne schmieden, auf den Weg machen und haben einen neuen Zeitabschnitt als Rahmen und Kontrollmöglichkeit.
Interessanterweise wird immer wieder behauptet, dass Neujahrsvorsätze unwirksam wären und nicht umgesetzt würden. Doch das ist nicht richtig, denn je nach Quelle sind es immerhin zwischen etwa 30 und 50 Prozent, die erfolgreich umgesetzt werden. Es gelingt also selbst bei schlechtester Betrachtung mindestens jeder dritte Vorsatz und das sollte doch wohl eher ein Grund zur Freude und Anerkennung sein, statt die Vorsätze zu verteufeln. Allerdings haben nur 25 und 50 Prozent der Deutschen Vorsätze, nicht zuletzt weil ihnen stets suggeriert wird, dass diese Vorsätze eh nicht einzuhalten sind.
Es ist wichtig zu wissen, was man im neuen Jahr gerne erreichen möchte, was man gerne tun oder lieber lassen will. Wer das für sich beantworten kann, ist vielen anderen Menschen bereits weit voraus und kann sehr wohl auf Erfolg hoffen, wenn daraus ein Neujahrsvorsatz formuliert wird! Aber selbst wenn ein Vorsatz am Ende nicht ganz erfolgreich umgesetzt wird, hat er einen wichtigen Zweck bereits erfüllt: Die Erkenntnis! Der Sinn liegt in der Refelxion des alten Jahres und des eigenen Lebens. Sich Gedanken zu machen was besser für mich ist oder was schlecht, hat noch niemandem geschadet. Wichtig hierbei: Ein solcher Vorsatz zu Neujahr sollte gut überlegt sein und nicht in Sektlaune in illustrer Runde spontan formuliert werden. Es gibt einige Fehler, die man umgehen sollte, um die Umsetzung eines Neujahrsvorsatzes möglichst realistisch zu machen
Fehler Nummer 1: Nicht zu wissen, was man wirklich will!
Die meisten Menschen wissen gar nicht, was Sie wirklich wollen. Lassen Sie uns dazu die beliebtesten Vorsätze betrachten: „Sich gesünder zu ernähren und mehr Sport zu treiben.“ Die wenigsten wollen aber wirklich gesünderes essen oder sich tatsächlich mehr bewegen. Sie wollen sich einfach nur besser fühlen, wenn Sie es gemacht haben. Sie wollen schlanker, fitter, gesünder, vitaler sein, sie wollen mehr Energie haben, sich besser bewegen können, sich wohler fühlen und besser aussehen. Damit verbunden ist oft das Problem, dass sie eigentlich gar nicht das neue Verhalten anstreben, sondern nur das Ergebnis. In ihrem Hinterkopf bleiben sie nämlich bei dem alten Verhalten und wollen dahin zurückkehren, wenn das gewünschte Ergebnis erstmal erreicht ist. Sie finden das häufig in Verbindung mit „10 Kilo abnehmen“, „die Kleidung soll wieder passen“ und so weiter. Ist der gewünschte Status erstmal erreicht, kann man sich ja getrost wieder den geliebten Speisen und Getränken und der bequemen Couch zuwenden. Manche wollen aber auch mit dem Vorsatz „sich gesünder ernähren“ ein besseres Gewissen haben und mit ihrem Essverhalten die Natur schonen oder dem Tierwohl Sorge tragen. Andere haben die Angst krank zu werden, wenn sie sich nicht gesünder ernähren und sich nicht mehr bewegen. Oder sie haben Angst davor früh sterben zu müssen. Oft geht es auch um Anerkennung, das Bedürfnis gemocht und geliebt zu sein, auch von sich selbst – und das Gefühl gut genug zu sein. Am Ende sollten Sie also ersteinmal wissen, was Sie wirklich wollen. Und dann müssen Sie triftige Gründe finden, die dagegen sprechen, es beim Alten zu belassen und genug gute Gründe für das neue Verhalten kreieren.
Fehler Nummer 2: Alles auf einmal zu wollen!
Alles gleich am 1. Januar und das ab sofort und ohne jeden Widerstand. Die neue Ernährung verbietet jede Süßigkeit, ist fleischlos und am besten noch kohlenhydratarm. Dazu muss es 7 Mal pro Woche Sport sein und in 30 Tagen muss die Traumfigur stehen, die man seit 20 Jahren mit dem Gegenteil versaut hat. Manche Leute nehmen sich einfach viel zu viel vor und lassen sich dabei überhaupt keinen Spielraum. Sie setzen nicht auf den Weg und die Entwicklung, sondern wollen eigentlich gleich das Ergebnis, den großen Erfolg. Sie wollen ihr Verhalten von jetzt auf gleich radikal verändern und vergessen dabei, dass ihr gewohntes Verhalten durchaus Vorzüge für sie hatte und vermutlich auch weiterhin hat, denn sonst hätten sie es ja so nicht gewählt. Dieses meist über Jahre einstudierte Verhalten mit seinen dahinterliegenden Vorzügen drängt immer wieder durch und wird sie bei erstbester Gelegenheit, also irgendeinem schwachen Moment, einholen. Dieser schwache Moment wird kommen – immer! Die Frage ist nur wann. Wenn man zu starr in ihrer Zielsetzung ist, dann fühlt sich das an wie ein riesiger Misserfolg, der dadurch nicht selten schon als erster Rückschlag zum Ende des neuen Projekts führt. 3 Mal pro Woche Sport wären ein Grund zu feiern, wirken hier aber wie ein Totalversagen. 50 Prozent der Kost leicht und gesund zu gestalten wären ein toller Start, können aber bei den Vorgaben nur als scheitern gedeutet werden. Sie müssen sich die Chance geben Ihr neues Verhalten aufzubauen – und auszubauen. Sie müssen sich die Chance geben durchzuhalten und es nicht gleich als Scheitern zu betrachten, wenn das alte Muster doch nochmal durchdrängt. Verabschieden Sie sich von der Perfektion, ohne sich davon zu verabschieden, sie anzustreben. Es darf und kann alles sofort gelingen, aber es ist auch kein Weltuntergang, wenn es nicht so ist. Denn es ist kein vernünftiger Grund wegen ein paar Rückschlägen aufzugeben.
Fehler Nummer 3: Abgewöhnen!
Abgewöhnen funktioniert in der Regel auch bei Neujahrsvorsätzen nicht oder nur sehr schlecht, weil Sie Ihren Fokus auf das richten, was Sie nicht mehr wollen. Wenn Sie künftig keine Gummibärchen mehr essen wollen, dann haben Sie wahrscheinlich schon bei dem Gedanken daran eine Tüte voller bunter und schmackhafter Gummibären vor Ihrem geistigen Auge. Ganz zu schweigen von dem wunderbar lieblichen, süßlichen Geruch in Ihrer Nase und dem Geschmack, der Ihnen bereits bei dem Wort „Gummibärchen“ das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Nicht anders ist das Prinzip beim Hamburger oder auch bei der Zigarette. Sie konzentrieren sich auf das, was Sie doch eigentlich aus Ihrem Leben verbannen wollen und schaffen jede Menge neuronaler Verbindungen zu dem Unerwünschten. Wo Ihr Fokus ist, da fließt die Energie – eigentlich ganz einfach. Sie müssen sich „Ersatz“ schaffen und sich auf das konzentrieren, was Sie anstatt dessen wollen. Beim Essen ganz einfach: Fokussieren Sie sich auf etwas anderes, was Ihnen gut gefällt und gleichzeitig gut tut. Gewöhnen Sie sich Banane an, statt sich Nutella zu verbieten. Setzen Sie Ihren Fokus auf frisches Gemüse, statt sich die tote Kost zu verbieten usw. Bei der Zigarette brauchen Sie nicht zwingend einen Kaugummi oder ähnliches, es könnte auch einfach eine tiefe und wohltuende Atemübung sein, die jedes Mal Ihren Körper mit Sauerstoff flutet. Gewöhnen Sie sich etwas an, wenn Sie sich etwas abgewöhnen wollen.
Fehler Nummer 4: Zu viel positive Motivation!
Einer der größten Fehler bei den Vorsätzen ist darin begründet, dass die Leute sich meist nur mit der positiven Seite motivieren wollen. Sie handeln nach dem Prinzip des Lustgewinns, sie wollen sich auf etwas zu bewegen, hin zur freudvollen Seite. Der Mensch aber verfügt über zwei Antriebskräfte und so verzichten die Betroffenen auf die negative Seite und damit auf mindestens 50 Prozent ihrer Kraft. Mindestens deshalb, weil in der Regel der Antrieb, sich vom Schmerz weg zu bewegen, deutlich größer ist. Es liegt in der Natur der Sache, dass der Druck des Handelns größer ist, wenn es um den Schmerz geht. Es ist nun einmal so, dass man schneller ins Tun kommt, um aus einem brennenden Haus zu entkommen, als sich für etwas Positives zu begeistern. Wer diesen Umstand ausblendet, weil er sich mit dem Schmerz lieber nicht auseinandersetzen will, fährt nur mit halber Kraft. Aber Achtung, natürlich gilt das auch umgekehrt. Wir brauchen also die negative UND die positive Motivation, um unser volles Potential auszuschöpfen. Wenn Sie das Rauchen aufgeben wollen, ist es am wirksamsten sich mit den negativen Folgen des weiteren Rauchens und dem persönlichen Gewinn aus der künftigen Rauchfreiheit zu beschäftigen. Wenn Sie Wohlstand erlangen und ein Vermögen aufbauen möchten, dann brauchen Sie die Angst vor der Armut, einer jämmerlichen finanziellen Abhängigkeit von anderen oder gar vom Staat vor Augen und andererseits die Aussicht auf eine wirtschaftlich starkes, finanziell freies und damit ein weitgehend selbstbestimmtes Leben. In der Drogentherapie arbeiten wir anfänglich fast ausschließlich mit dem Schmerz, nicht selten drohen Familien auseinanderzubrechen, finanzielle Desaster sind bereits eingetreten und körperliche Zustände befanden sich oft schon an der Grenze des Überlebens. Seit Jahren mit Kokain und anderen Stoffen vernebelte Gehirne haben gar keine Kraft sich gegen die körperlichen Vorgänge zu stellen, wenn sie sich nur positiv motivieren müssten. Ich empfehle sogar die negative Seite zu dramatisieren, um den Druck zu erhöhen. Wenn Sie also zum Beispiel künftig auf den Alkohol verzichten wollen, verharmlosen und beschönigen Sie Ihr Trinkverhalten nicht, sondern malen Sie sich aus, wie Ihr Leben als Junkie aussehen und enden wird, wenn Sie jetzt nicht endlich die Kurve kriegen! Wer ein paar Pfund abnehmen will, hat ein kleines Problem. Wer ein dutzend Kilos verlieren muss, ein großes Problem, das einmal klein war und nicht wirksam angegangen wurde. Es spricht deshalb alles dafür, einen nicht ganz so schlimmen Zustand in Gedanken so zu dramatisieren, also im Kopf schlimmer zu machen, als er ist, dass wir ins Handeln kommen – ob es dabei um das eigene Gewicht, den Kontostand oder um die Beziehungen geht. Wer rechtzeitig eingreift, hat eine höhere Lebensqualität und deutlich weniger Aufwand, um das Negative zu bekämpfen. Letztlich also hat derjenige, der sich auch mit dem Negativen motiviert, deutlich mehr Zeit für das Positive.
Fehler Nummer 5: Leichtfertige Entscheidungen!
Zu oft treffen wir leichtfertige Entscheidungen bei Neujahrsvorsätzen, die nicht gründlich durchdacht wurden und bei denen wir die Folgen und Konsequenzen nicht wirklich berücksichtigt haben. Problematischer Weise wird aus nicht ausreichend untermauerten Entscheidungen schnell ein Misserfolg, der Sie genau darauf trainiert: Misserfolge. Denn mit jedem Nichterfolg lernen Sie und verinnerlichen bei jedem Mal etwas mehr, dass Ihre Entscheidungen nicht erfolgreich sind. Zugegeben, diese Art des Denkens vor Entscheidungen ist in der Tat ziemlich anstrengend und neben der Tatsache, dass sich viele von uns darin einfach nicht im besten Trainingszustand befinden, kostet sie auch stets etwas Überwindung. Ich vergleiche es gern mit dem Schachspiel. Was kann passieren, wenn Sie Ihre Figur A auf das Feld X oder Y oder Z ziehen und welche Möglichkeiten hätten Sie dann bei der jeweils möglichen Handlungsweise des Gegenspielers? Oder nehmen Sie doch lieber die Figur B und was passiert bei den dort möglichen Feldern? Oder Figur C, D oder E? Spätestens dann sind die Nicht-Schachspieler raus, der Profi hingegen fängt erst an. Garri Kasparow (Weltmeister von 1985-2000) sagte zu der Frage wie viele Züge er im Voraus durchdenkt: “Wenn es eine einfache Variante ohne viele Verzweigungen ist, können das schon einmal 15 Züge sein. Aber normalerweise operiere ich mit vier bis fünf Zügen.” Um die größten Chancen auf die Wirksamkeit einer wichtigen Entscheidung zu sichern, sollten wir unsere Idee genau überprüfen und uns einige Fragen stellen: Warum wollen wir das? Mit welchen Vor- und Nachteilen ist zu rechnen, wenn wir sie umsetzen? Mit welchen, wenn wir nichts tun? Wie wird die Zukunft wahrscheinlich aussehen? Wie wird der Weg dorthin sein? Habe ich die Kompetenzen und Fähigkeiten? Habe ich einen Plan zur Umsetzung? Ist der Plan flexibel genug? Wie kann ich dranbleiben, wenn es anders kommt? Glaube ich an mein Vorhaben? Bin ich wirklich überzeugt vom Gelingen? Wie kontrolliere ich meinen Fortschritt? Umso mehr und tiefgründiger wir uns mit unseren Entscheidungen beschäftigen, desto sicherer werden wir in der Umsetzung sein. Treffen Sie also keine wichtigen Entscheidungen mehr leichtfertig – denken Sie vor!
Wann sind Neujahrsvorsätze aber nun realistisch und umsetzbar?
Im Grunde genommen ist die Antwort sehr einfach: immer dann, wenn sie sich glauben, was sie da vorhaben!
Damit scheidet viel Schwachsinn aus, der schon gegen die Naturgesetze spricht und auch die Dinge fallen weg, die viel zu übertrieben und mit zu hohen Zielsetzungen als Vorsatz gewählt werden. Dieser Ansatz berücksichtigt sogar die individuelle Persönlichkeit des Einzelnen, dann einer braucht größere Ziele, um überhaupt motiviert zu sein und ein anderer liebt eher die kleineren Schritte.
Was sollten Sie also nun beachten bei Ihren Vorsätzen?
Sie sollten sich ganz klar machen, was Sie warum wollen.
Es bedarf dazu einer echten Entscheidung. Scheidung heißt, Sie müssen sich von etwas verabschieden, einer vielleicht sogar lieb gewordenen Gewohnheit. Sie brauchen viel Kraft und Stärke dafür.
Sie sollten unbedingt beide Antriebskräfte nutzen: Den Schmerz und die Freude!
Überprüfen Sie Ihre Überzeugungen. Welche Überzeugungen haben Sie zu den Vorsätzen? Überzeigen Sie sich selbst, dass es gelingt. Fragen Sie sich, warum es (diesmal) klappt? Aber prüfen Sie auch, was dagegen spricht und überlegen Sie sich, wie Sie damit umgehen, um es doch gelingen zu lassen.
Fokus und Konzentration. Konzentrieren Sie sich auf diese Sache(n) und handeln Sie! Blenden Sie alles andere erstmal aus und überlasten Sie sich nicht selbst, mit tausend Sachen gleichzeitig.
Machen Sie kein Drama aus evtl. Rückschlägen. Die gehören dazu und sollten nicht gleich das ganze Projekt infrage stellen.
Ob ich Neujahrsvorsätze habe?
Natürlich, ich liebe Sie! Die Zeit der Jahreswende hat für mich eine regelrecht magische Kraft. Altes überdenken, neues kreieren – das ist Leben mit Wachstum und Entwicklung für mich.
Ich habe jedes Jahr ein Motto, was mir besonders wichtig erscheint. Das war z. B. Leichtigkeit oder Sicherheit, Freiheit und Reichtum. In diesem Jahr ist es „Happiness“, weil mir für mich gerade besonders wichtig scheint, glücklicher zu sein.
Zudem habe ich natürlich auch verschiedenste Vorsätze, einige Beispiele nenne ich Ihnen gern:
Meine Physiologie: Nachdem ich im letzten Jahr viel Kraft aufgebaut habe und einen sehr guten Zustand gekommen bin, will ich in diesem Jahr noch etwas Körpergewicht reduzieren und die Fitness in Sachen Ausdauer, Kondition, Koordination, Beweglichkeit und Schnelligkeit erhöhen, um einen Topzustand zu kreieren.
Im finanziellen Segment gibt es ebenfalls persönliche Ziele, deren Einzelheiten ich gern für mich behalte.
Im Geschäft:
Ich will noch 2-3 Mitarbeiter einstellen, um mich noch besser auf meine größte Stärke zu konzentrieren, die Arbeit mit den Menschen.
Ich will künftig mit allen Verkäufen die Berliner Tafel unterstützen, weil ich es unglaublich finde, was wir 1.) an Lebensmittel wegwerfen und 2.) wievielen Menschen es in unserer Stadt am notwendigsten mangelt, an Lebensmitteln!
Ich will 3 neue Radiosender für die täglichen Erfolgskicks gewinnen, um noch mehr Menschen zu erreichen, mit der Mission Verantwortung – also noch mehr Menschen Mut machen, inspirieren und animieren, die Verantwortung für ihr Leben in die Hand zu nehmen.
Mehr erfahren Sie auch zum Thema Neujahrsvorsätze am 19. Januar beim Jahresauftaktevent “Erfolgskick 2023” in Berlin. Seien Sie gern dabei!
Zu guter Letzt wünsche ich Ihnen nun ein gutes Gelingen und die Kraft, die volle Verantwortung für Ihr Leben zu übernehmen!
Emotionen steuern?!
von Bernd Kiesewetter | Dez 4, 2022 | Blog |
Überwältigende Gefühle – Können wir unsere Emotionen steuern?
Jeder kennt es! Sich ein einem fetten Gefühls-Dilemma befindend, ist ein Zugriff auf den Verstand kaum noch möglich. Wir drehen regelrecht durch! Starke Emotionen bestimmen die gedanklichen Prozesse bzw. schließen sie und sogar die körperlichen Prozesse mit ein. Emotionen steuern scheint eine kaum zu bewältigende Aufgabe und es ist schon eine Herausforderung die aufkommenden Gefühle überhaupt auszuhalten.
Du kennst es mindestens aus deinen jungen Jahren und manchmal auch als angeblich so erwachsener, wenn nicht nur deine Hormone in gnadenloser Verliebtheit so verrückt spielen, dass du dich selbst überhaupt nicht mehr unter Kontrolle hast. Manchmal wundert man sich einige Zeit später und staunt nicht schlecht über sich selbst.
Maßnahmen
Nun gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die uns davor schützen, in solchen Situationen nicht durchzudrehen – letztlich um Abstand zu gewinnen und sich abzulenken. Wir trainieren es ein Leben lang, denn in der Jugend drehen wir oft wirklich noch durch und richten damit nicht selten mehr Schaden an, als es uns und anderen nützt. Doch wir stumpfen damit auch im Laufe des Lebens ab und lösen das Problem nicht wirklich. Wir lenken uns eben nur ab bzw. gewinnen Abstand.
Eigentlich wäre es ein guter Weg, um bei Wiedererlangen der Denkfähigkeit gute Entscheidungen zu treffen. Doch werden sie dann wirklich noch getroffen? Und wenn ja, bewusst? Oder ergibt sich das Ergebnis nicht vielmehr oft aus den unterschiedlichen Verhaltensweisen der Beteiligten und dem Prinzip Zufall?
Denken hilft
Ich bin froh, dass ich in solch verzweifelten Situationen nicht selten sehr früh die Konfrontation mit meinem Verstand gesucht habe und damit Denken gelernt und immer wieder trainiert habe. Ich stelle heute dankbar fest, dass ich dadurch eine regelrechte Denkmaschine geworden bin und nicht nur anderen, sondern vor allem mir selbst ein guter Berater geworden bin. Ich setze mich völlig durcheinander hin und gewinne in relativ kurzer Zeit wieder einen guten Überblick, habe nicht selten für mich selbst überraschende Erkenntnisse und prüfe die Realitäten, Konsequenzen möglicher Verhaltensweisen und Lösungsmöglichkeiten. Kurze Zeit sind zumeist doch mehrere Stunden und ich empfehle es an mehreren Zeitpunkten, denn jedesmal gibt es neue Erkenntnisse.
Anstrengung
Ja, denken ist anstrengend, sehr anstrengend sogar und zumeist mit Schmerzen verbunden. Aber die gewonnene Klarheit ist es allemal wert. Sie befreit dich vom Zufall und vor allem aus der Opferrolle.
Reflektieren, von dem eigenen Denken Abstand zu nehmen und sich selbst zu betrachten, die Umstände zu erfassen und eine andere Position einzunehmen, sich andere Fragen zu stellen, all das kann gelernt und trainiert werden. All das muss gelernt und trainiert werden und ist uns nicht einfach gegeben.
Denken kann und muss gelernt und trainiert werden, wenn du die Verantwortung für dein Leben, deinen Erfolg, dein Lebensglück wirklich übernimmst.
Und wenn du Unterstützung brauchst, ich bin da.
#denken #verantwortung #erfolg #lebensglück #coaching #mentoring #berlin #missionverantwortung
Investitionen in Startups
von Bernd Kiesewetter | Jun 3, 2022 | Blog |
Klartext von Kiesewetter: Wieder einmal alles falsch!
Wirtschaftsminister Habeck will unser Land nun mit Zwangsinvestitionen in Startup-Unternehmen voranbringen.
Er will Rentenversicherungen und Pensionskassen den Zugang zum Wagniskapital nicht nur ermöglichen, sondern sogar mit einer Mindestquote vorschreiben. Das wäre ein wichtiges Instrument für die deutsche Gründerszene so heißt es.
Zudem sollen Startups bei der Vergabe öffentlicher Aufträge künftig bevorzugt werden. Warum genau, bleibt offen.
Gleichzeitig warnt einer der bedeutendsten Wagniskapitalgeber vor einer einsetzenden Todesspirale, weil den jungen Firmen derzeit das Geld ausgeht, da die Investments der Geldgeber im Vergleich zum Vorjahr um 26% zurückgegangen seien.
Man könnte meinen, die Politik habe mal wieder den Schuss nicht gehört!
Warum gehen denn die Investitionen zurück?
Warum geht den jungen Firmen das Geld aus?
Warum sind die Bewertungen ihrer Firmen zuletzt so massiv zurückgegangen?
Warum entlässt Klarna, als europäisches Vorzeigeunternehmen und „wert“vollstes Unternehmen der gesamten Gilde, soeben 10 Prozent seiner Belegschaft?
Warum rechnen denn so viele Experten nun mit einem großen Sterben der Startups, weil ihnen das Geld ausgeht?
Das könnte womöglich damit zu tun haben, dass die Firmen nicht das gewünschte Ergebnis liefern. Es könnte auch daran liegen, dass die Investitionen sich nicht rechnen. Vielleicht geht ihnen ja auch das Geld aus, weil Startups nicht selten völlig überdimensioniert Geld rausschmeißen, ohne jede kaufmännische Vorsicht walten zu lassen. Vielleicht hat das nämlich auch damit zu tun, weil es eben nicht ihr eigenes Geld ist. Ich erinnere mich gut an ein Gespräch mit einem Geschäftsführer eines solchen Unternehmens, der mir auf meine Frage, wie sich denn die große Belegschaft ohne entsprechende Auftragslage rechne, erklärte es sei schließlich ein Startup. Da sei das eben so und da könne ich doch bitte in den ersten 5 Jahren keine Gewinne erwarten.
Vielleicht sollte sich die Bundesregierung daran erinnern, dass das Segment Wagniskapital heißt, weil es ein Wagnis ist und vielen Investoren der Sinn derzeit weder nach Risiko steht. Oder sie vielleicht sogar genau wissen, warum sie ihre Investments nun zurückfahren.
Die Politik hat die gute Zeit für diese Deals verschlafen und ist nun wieder einmal zu spät und macht genau das, wovor André Kostolany in Bezug auf die Börse schon vor Jahrzehnten warnte: “Greifen Sie nie in ein fallendes Messer!”
Und das Ganze mit den Geldern der gesetzlichen Rentenkassen und damit dem Geld des Beitragszahlers, der ohnehin schon um seine Rente wird bangen müssen. Eine wirklich tolle Idee!
Und auch wenn man den Versicherern vielleicht etwas mehr Verstand bei ihren Anlagestrategien unterstellen darf, mit einer Zwangsquote werden sie zum Scheitern gezwungen. Um in manchmal mehr als fragwürdige Unternehmensideen der Generation zu investieren, die uns vorschreiben will, Unternehmen nur noch mit entsprechendem Purpose zu führen – ohne auch nur den Schimmer einer Ahnung von Gewinnerzielung in schwierigen Zeiten zu haben.
In einer Zeit, in der wir vielleicht besser unsere echte Werte wiederfinden sollten …
Kirche trägt Verantwortung – Klartext von Kiesewetter
von Bernd Kiesewetter | März 20, 2022 | Blog |
Klartext von Kiesewetter: Kirche trägt Verantwortung?
Die Verantwortung der Woche
Liebe Kirche,
du hast es hat in es in den letzten Jahrzehnten versäumt deiner Verantwortung voll gerecht zu werden. Bei all den guten Dingen, die du für die Gesellschaft getan und geleistet hat, hast du es versäumt Kritik zuzulassen – und so den Raum geöffnet für die schlimmen Geschehnisse, die über Jahrzehnte verheimlicht und gedeckt wurden.
Die Grundlage für Verantwortung ist sie zu sehen, zu erkennen und ein Bewusstsein für sie zu entwickeln. Leugnen und Wegschauen entziehen diese Grundlage und machen alles Weitere sinn- und nutzlos.
Du hast zu lange weggesehen und die Gräueltaten in den eigenen Reihen geleugnet. Doch wir Menschen kennen es alle: Man versucht so lange wie möglich die Konfrontation und sogar den Anblick seiner Fehler zu vermeiden. Und so hast auch du den Schmerz der eigenen Verfehlungen nicht zulassen wollen. Doch um unserer Verantwortung gerecht werden zu können, müssen wir genau das tun.
Uns gnadenlos zu dem IST bekennen, um uns damit auseinanderzusetzen. Das gilt für den Mensch, das Unternehmen und jede Organisation – also auch für dich, liebe Kirche.
Ich selbst habe dich in meiner Kindheit und Jugend sehr zu schätzen gelernt und auch wenn es schon damals genug zu kritisieren gab, spieltest du später auch für meine Kinder eine Rolle. Für mich warst du ein Ort der Ruhe und Geborgenheit, ein Ort des Nachdenkens und guter Gespräche, weit weg von Oberflächlichkeit. Ein Ort, um echte Werte vermittelt zu bekommen.
Der Wunsch mit Geist und Seele bei dir Zuflucht zu finden, ist bei Groß und Klein nicht weniger geworden. Das zeigt jedes Weihnachtsfest aufs Neue und anstatt dich zu beklagen, dass die Gotteshäuser sonst leer bleiben, solltest du lieber an deiner Attraktivität arbeiten. Denn gerade jetzt und in unsicheren Zeiten wie diesen kannst du einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Du kannst zum gemeinschaftlichen Erfolg beitragen, wenn du es verstehst, die alten Wahrheiten und Tugenden mit dem modernen Leben zu verbinden. Dann eröffnest du dir selbst wieder die Möglichkeit erfolgreich zu sein.
Es wäre schade, wenn du durch das Abducken von der Verantwortung deine vielen Vorzüge in den Hintergrund treten lässt und ich bin froh, dass es nun diese Initiative gibt: „Kirche trägt Verantwortung“.
Es ist gut, wenn du jetzt endlich die volle Verantwortung übernimmst.
Die Pause-Taste in der Dauerkrise – Klartext von Kiesewetter
von Bernd Kiesewetter | März 11, 2022 | Blog |
Klartext von Kiesewetter – Die Verantwortung der Woche
Die Pause Taste in der Dauerkrise
Verantwortung für sich selbst übernehmen in der Dauerkrise – und wie wichtig es ist, auch mal auf die Pause-Taste zu drücken.
Viele von uns hatten sich nach zwei Jahren Pandemie diesen Frühling auf etwas mehr Leichtigkeit eingestellt. Mit dem Krieg in der Ukraine treten wir nun in eine völlig neue Dimension ein. Eine neue Dimension der Unfreiheit. Eine neue Dimension der Angst. Die Schreckgespenster des Krieges sind sehr schnell sehr real geworden. Das stellt selbst die Resilientesten unter uns vor große emotionalen Herausforderungen.
Tiefe und generationsübergreifende Kriegstraumata ausgelöst durch Machtansprüche und Gewaltherrschaft mitten in Europa – vor wenigen Wochen noch unvorstellbar. Es droht eine humanitäre Katastrophe. Und auch die ersten wirtschaftlichen Folgen werden sichtbar.
Doch so dramatisch die Lage auch ist und so weitreichend ihre Konsequenzen zu spüren sind: Übernehmen Sie gerade jetzt auch Verantwortung für sich selbst und achten Sie auf sich.
Bringen Sie sich ein und helfen – im Kleinen wie im Großen. Da, wo es für Sie passt. Das holt Sie aus der Ohnmacht und gibt Ihnen ein Gefühl des Beitragens. Und wenn Ihnen dafür die Kraft fehlt, dann ist das auch in Ordnung. Denn auch Sie sind nur ein Mensch – ein begrenzt belastbarer Mensch.
Sie dürfen auch mal auf die Pause-Taste drücken und auf Abstand gehen zur Dauerkrise. Gehen Sie raus spazieren, machen Sie Sport, genießen Sie ausgezeichnetes Essen und führen Sie gute Gespräche mit Freunden und Gleichgesinnten. Fokussieren Sie sich auf Gutes, auf Hoffnungen, auf Vertrauen.
Denn am Ende werden Sie weder mit Ihren Ängsten noch Ihren Sorgen Einfluss darauf haben, ob atomare Angriffe stattfinden oder gar ein Weltkrieg ausbricht. Am Ende ist es, wie es ist.
Tragen Sie also Ihren Teil dazu bei, für die Menschen und den Frieden einzustehen – oder distanzieren Sie sich von den Dramen. Beides ist völlig in Ordnung. Vertrauen Sie in jedem Fall aber auf ein gutes Ende und kümmern Sie sich auch um sich. Wir brauchen Sie!
Klartext von Kiesewetter: Respekt, Gregor Gysi!
von Bernd Kiesewetter | Mrz 5, 2022 | Blog |
Klartext von Kiesewetter – Ein Brief an Gregor Gysi
Die Verantwortung der Woche: Selbstreflexion
Lieber Gregor Gysi,
ich hatte ja oft den Eindruck, dass Ihnen der Beifall aus Ihrer überaus gewandten Polemik wichtiger sei als der Inhalt an sich, aber in dieser Woche haben Sie mich überaus angenehm überrascht.
Mit Ihrem Statement gegen die Relativierungen von Sahra Wagenknecht haben Sie sehr deutlich gemacht: Werte sind nicht verhandelbar. Ein Angriffskrieg wie Russland ihn in der Ukraine seit nunmehr mehr als einer Woche durchführt, kann mit nichts gerechtfertigt oder gar entschuldigt werden. Er kann auch nicht vom Rest der Welt geduldet werden.
Danke also für Ihre deutlichen Worte und ebenso für die Erkenntnis, dass man auch als Linkspartei seine grundsätzlichen Positionen gegenüber der NATO, den USA, der Regierung im Laufe der Zeit überprüfen darf und muss.
Damit beweisen Sie: Selbstreflexion geht über Parteigrenzen hinaus und sollte uns ein Leben lang begleiten. So wie unsere Einstellungen nicht immer richtig sind, so verändern sich eben auch manchmal die Rahmenbedingungen und wir tun gut daran, nicht auf unser „Recht“ der Vergangenheit zu bestehen.
Und genau das ist gelebte Verantwortung: Die eigenen Ideologien zu überprüfen, den Gegebenheiten anzupassen und letztlich dem Zweck unterzuordnen. Denn es geht in der Ukraine nicht um „Recht haben“ und „Beifall bekommen“, weil man so polarisiert. Es geht um Menschen. Um Tausende, die dieser Krieg schon jetzt das Leben gekostet hat. Und Millionen anderer, die sich auf der Flucht befinden oder durch die Zerstörung alles verloren haben.
Wir müssen Verantwortung übernehmen, auch wenn es wehtut. Oder wie unsere Außenministerin Annalena Baerbock zitierte:
„Wenn sie in einer Situation der Ungerechtigkeit neutral sind, dann haben sie die Seite des Unterdrückers gewählt.“
Vollkommene Verantwortungslosigkeit!
von Bernd Kiesewetter | Feb 25, 2022 | Blog |
Klartext von Kiesewetter – Die Verantwortung der Woche
Vollkommene Verantwortungslosigkeit – Ein Brief an Wladimir Putin
Sehr geehrter Wladimir Putin,
als Präsident der Russischen Föderation wollen Sie Ihr Land in der Welt angemessen vertreten wissen.
Doch nun lassen Sie den Streit um die Ukraine eskalieren, und selbst wenn man Ihre Haltung ansatzweise verstehen würde, müsste man Sie schütteln. In der Hoffnung, Sie wachzurütteln! Denn Sie tun so, als ginge es Ihnen um Russland. Doch davon kann nun wirklich keine Rede sein.
Als Präsident haben Sie die Verantwortung für ein ganzes Volk. Für 144 Millionen Russinnen und Russen, denen Sie damit großen Schaden zufügen. Nun nehmen Sie auch noch 44 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer in Geiselhaft, bringen sie in Todesgefahr und verunsichern mit Ihrem Handeln Millionen anderer Menschen auf der ganzen Welt.
Nennen Sie das Verantwortung?
Nein, und das ist durch nichts zu rechtfertigen!
Es gibt viel am Westen zu kritisieren, ja, sicherlich hat er auch auf Ihre Interessen zu wenig Rücksicht genommen. Aber ein Angriffskrieg in 2022 in Europa? Ist das Ihr Ernst?
Wer wird Ihnen jemals wieder trauen? Niemand.
Wer wird jemals wieder ein wichtiges Ereignis nach Russland vergeben? Niemand.
Wer will mit Ihnen zukünftig Handel treiben? Niemand.
Sie meinen vielleicht, Sie gewinnen Stärke, indem Sie die Ukraine angreifen. Dabei sind Sie damit so schwach wie nie zuvor. Und bomben zudem Ihr eigenes Volk zurück in den Kalten Krieg…
Wenn es einen Namen für vollkommene Verantwortungslosigkeit gibt, dann lautet er spätestens seit dieser Woche: Wladimir Putin.
Klartext von Kiesewetter: Abschied vom Mittelstand
von Bernd Kiesewetter | Jan 29, 2022 | Blog |
Klartext von Kiesewetter
Die Verantwortung der Woche
Lieber Robert Habeck,
wir hatten Sie spätestens seit der Pandemie als einen der „vernünftigen“ Grünen wahrgenommen und uns manchmal gefragt, warum ausgerechnet Sie sich hinter Annalena Baerbock eingereiht haben.
Doch wir haben Sie offenbar gnadenlos überschätzt.
Nicht nur, dass man Sie öffentlich jammern hört, wie viel Sie plötzlich arbeiten müssen, machen Sie auch noch das genaue Gegenteil von dem, was Ihre eigentliche Aufgabe wäre. Statt die Wirtschaft zu fördern, würgen sie ihr erst mal so richtig eins rein. Nicht etwa eine Erneuerung haben Sie am Start, sondern Sie stellen ab. Ohne Vorankündigung beenden Sie von heute auf morgen einfach die Förderung der Effizienz-Häuser und stellen nicht nur Zehntausende Eigenheimbauer vor riesige Probleme und existenzielle Sorgen, sondern gefährden auch gleich mal eine ganze Reihe von Unternehmen rund um das Thema, mitsamt ihrer Angestellten.
Auch wenn viele Sie als Energie- und Klima-Minister betrachten, Sie sind Wirtschaftsminister.
Und selbst wenn Sie das Ministerium gleich mal von „Wirtschaft und Energie“ in „Wirtschaft und Klimaschutz“ umbenannt haben, bleibt die Aufgabe die Gleiche: die Rahmenbedingungen für eine starke Wirtschaft und damit für den Ausbau, zumindest aber den Erhalt des Wohlstands zu schaffen. Sie sind angetreten, um die Energiewende zum Treiber für Modernisierung, Innovationen und Digitalisierung zu machen. Sie selbst schreiben sich „Vorfahrt für mittelständische Unternehmen und Existenzgründer“ auf die Fahne, auf Ihrer Website ist von „Investitionen ankurbeln“ die Rede und „mit Augenmaß die Energiewende vorantreiben“. Wenn das Ihre Vorstellung von Bürokratieabbau ist, Programme einfach ersatzlos zu streichen, dann können wir uns ja noch auf etwas gefasst machen.
Verlässlichkeit ist einer der fundamentalen Werte unserer Wirtschaft und unseres Zusammenlebens. Einmal gebrochenes Vertrauen braucht lange, um wieder tragfähig zu werden, falls es überhaupt gelingt. Wenn Ihr Vorgänger Peter Altmaier für den Mittelstand bereits ein Totalausfall war, drohen Sie seine Katastrophe zu werden. Denn Sie kümmern sich in keinster Weise um den Mittelstand und damit um die Mittelschicht.
Herr Habeck, Sie haben eine riesige Verantwortung übernommen. Das sogenannte Superministerium wird so bezeichnet, weil es so viele andere Bereiche miteinschließt und Sie damit noch mehr Verantwortung tragen als mit manch anderem Posten. Dessen müssen Sie sich endlich bewusst werden. Sie halten die deutsche Wirtschaft für „sehr robust“, verweisen dabei auf „prall gefüllte Auftragsbücher“ der Industrie, auf den daran hängenden Mittelstand und trösten sich mit dem stabilen Arbeitsmarkt. Wachen Sie auf! Der Mittelstand ist nicht die Industrie – und die ist übrigens auch keineswegs so robust, dass sie Ihren Angriffen standhalten könnte, wenn es jetzt nur noch um den Klimaschutz gehen sollte.
Sie übersehen ganz offensichtlich, dass die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die mehr als die Hälfte aller Arbeitsplätze sowie 80 Prozent aller Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen – und damit nicht nur die Zukunft Deutschlands sind, sondern auch die Gegenwart in Sachen Leistung und Wohlstand – nicht überleben können, wenn Sie sich nicht um sie scheren.
Wir kleinen und mittleren Unternehmer und Unternehmerinnen hofften mit der FDP einen Ausgleich in der Ampelregierung zu Ihren teils ohnehin fraglichen Umweltschutzplänen zu finden, doch offenbar interessiert sich von denen auch keiner mehr. Zu sehr sind Sie alle mit sich selbst beschäftigt.
Doch erinnern Sie sich bitte daran: Sie sind gewählt, um dem Wohle des Volkes zu dienen. Das ist in großem Maße der Mittelstand, die Mittelschicht.
Zum Wohle des Volkes – werden Sie dem schnellstens gerecht.
Ihr
Klartext von Kiesewetter: Arbeitskräftemangel
von Bernd Kiesewetter | Jan 8, 2022 | Blog |
Klartext von Kiesewetter: Arbeitskräftemangel
Die Verantwortung der Woche
Liebe Arbeitgeber,
es ist keineswegs neu und doch kommt es für viele scheinbar überraschend: Es fehlen Ihnen Arbeitskräfte!
Bereits jetzt sind es 1,2 Millionen, zwei Drittel davon Fachkräfte. In 70 Berufen gibt es bereits Engpässe, Tendenz weiter steigend. Die geburtenstarken Jahrgänge sind seit 1965 rückläufig und die Babyboomer gehen nun in Rente – 2030 fehlen dann etwa 3 Millionen Vollzeitkräfte. Nicht nur IT’ler, sondern auch Lehrer, Ingenieure, Ärzte, Krankenpfleger und viele mehr – bereits jetzt fehlen sie an jeder Ecke. Es war längst zu erkennen, doch das Problem wurde von Ihnen genauso ignoriert wie der Klimawandel, die Rente oder der Wohnungsbau von den Regierenden.
Ich hätte Sie für besser gehalten. Weitsichtiger. Ich hätte von den echten Unternehmern von Ihnen mehr erwartet, Sie für verantwortungsvoller gehalten, insbesondere für Ihre Betriebe. Denn jetzt, wo die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen fehlen, geht es für viele von Ihnen ans Eingemachte. Die wenigen Bewerber können die Kondition bestimmen. Und die Bedingungen. Das ist nicht nur teuer für Sie, sondern wird dem dringend erforderlichen Weg zurück in die Leistungsgesellschaft nicht immer zuträglich sein.
Aber es hat auch seine guten Seiten: Wir brauchen eigentlich keine Arbeitslosen mehr zu haben. All die Panik um die, der fortschreitenden Technik folgenden Arbeitsplatzverluste, haben sich nicht bewahrheitet. Eigentlich, denn es geht wohl nicht ganz auf. Es besteht zwar ein riesiger Bedarf an über einer Million IT-Fachkräften, allerdings verlieren auf der anderen Seite 1,6 Millionen Menschen ihre Arbeit durch die Digitalisierung oder den voranschreitenden Klimawandel. Sicher, es hätte auch der politischen Unterstützung bedurft, aber die Ausrichtung dieses Wandels haben Sie zu verantworten.
Bereits in 2020 konnten Sie 60.000 Ausbildungsplätze nicht besetzen. Schon heute ist das Gesundheitssystem am Rande des Kollaps, deutlich sichtbar nun durch Corona – nicht, weil die Betten oder die Maschinen fehlen, sondern die Menschen. Es gibt nicht genug Ärzte und erst recht nicht genug Pfleger! Es werden ca. 20.000 Lehrer dringend gesucht, hier beruft man sich auf Zuwanderung und einen Babyboom. Ein gutes Beispiel für die Kurzsichtigkeit und fehlende Geschwindigkeit in unserem Land: Denn nach meiner Erinnerung kommt ein Baby erst nach etwa 6 Jahren in die Schule. Es gab also 6 Jahre Vorbereitungszeit!
Vielleicht ist es nicht immer so einfach, Sie als Arbeitgeber müssen oft erst über Ihre Verbände kommunizieren, um wirklich gehört zu werden, doch es liegt in Ihrer Verantwortung, diese Kurzsichtigkeit abzulegen.
Sie alle wissen: Dringliche Probleme erfordern schnelle Lösungen, die dann zu Lasten der Nachhaltigkeit gehen.
Wir brauchen aber nachhaltige Erfolge, um morgen nicht schon wieder mit dem Meistern neuer oder gar wieder der alten Herausforderungen beschäftigt zu sein. Wir brauchen nachhaltige Erfolge, um auch mittel- und langfristig bestehen zu können.
Also konzentrieren Sie sich bitte auf Ihre Aufgabe, heute und morgen ausreichend qualifiziertes Personal zur Verfügung zu haben!
Sie müssen sich um Ihr vorhandenes Personal besser kümmern, mehr auf Sie eingehen. Sie müssen fördern und fordern, sie zu Fans Ihres Unternehmens und Ihrer Kultur machen. Sie müssen einen gemeinsamen Sinn finden und nach gemeinsamen Werten handeln, damit Sie nicht an Oberflächlichkeit scheitern. Sie werden aber nicht umhinkommen, Ihren heutigen Arbeitskräften beste Bedingungen in jeder Hinsicht zu bieten.
Hoffen Sie bitte nicht, dass es damit auch morgen noch für Sie gut geht. Sorgen Sie lieber mit dafür, dass rechtzeitige Umqualifizierungen bei allen vorhandenen Menschen stattfinden – und geeignete Arbeitskräfte aus anderen Teilen der Welt zu Ihnen finden können. Bestehen Sie aber auch darauf, aus der Vergangenheit zu lernen. Es ist nicht mit der Arbeit und etwas Geld getan, wenn wir eine für alle Seiten zufriedenstellende Integration erreichen wollen. Es gilt vieles zu bedenken, wenn wir durch diese Zuwanderung nicht für morgen ein neues gesellschaftliches Problem schaffen wollen.
Fordern Sie die Politik und tragen auch Sie Ihren Teil dazu bei.
Machen Sie sich Gedanken, unterbreiten Sie konkrete Vorschläge und planen Sie entsprechende Maßnahmen.
Übernehmen Sie die Verantwortung, damit Ihr Unternehmen erfolgreich bleiben und Deutschland wieder erfolgreich werden kann.
Sch… Tage
von Bernd Kiesewetter | Okt 22, 2021 | Blog |
Wie Sie schlechte Tage überstehen
Wer kennt es nicht? Am Morgen waren Sie noch voller Motivation und Tatendrang, doch im Laufe des Tages ereilten Sie, nach und nach, einige unerwünschte Nachrichten. Und obwohl Sie doch so guter Dinge waren und vor Energie nur so strotzten, blieben die positiven Ergebnisse aus. Im Gegenteil, die Hiobsbotschaften schienen gar nicht mehr aufzuhören. Erst sagte der eine Interessent ab, dann stornierte ein Kunde und schließlich gab es noch mit einem langjährigen Kunden Meinungsverschiedenheiten. Obendrein gab es Streit mit dem Partner und das Auto wird wohl auch in die Werkstatt müssen. Und draußen regnet es…
Wir alle haben solche Tage. Wenn Sie angestellt sind, haken Sie den Tag vermutlich einfach ab und widmen sich angenehmeren Dingen.
Als Unternehmer:in allerdings sollten Sie diese Tage anders betrachten!
Nehmen Sie genau diese Tage besonders sportlich. Es sind Prüftage. Sie werden geprüft, ob Sie es wirklich ernst meinen, mit Ihrem Erfolg. Sie werden geprüft, wie gut Sie wirklich sind, in der Produktion, im Bereich Dienstleistung, Verkauf und Kommunikation. Wie gut sind Sie als Führungskraft? Wie stark sind Sie in der Personalführung oder vielleicht auch schon einen Schritt früher, in der Auswahl? Wie gut sind Ihre AGB’s, Ihre Vertragsangelegenheiten insgesamt? Wie stark ist Ihr Team und wie stark sind Sie selbst? Mental, emotional, vielleicht auch physisch? Haut Sie bereits die kleinste erste Nachricht um oder müssen erst 14 Tage schief laufen, bevor Sie an Ihre Grenzen geraten? Wie stark sind Sie finanziell? Wieviele dieser Tage, Wochen oder Monate würden Sie überstehen wirtschaftlich?
Rückschläge sind wunderbar.
Sie trainieren Sie! Wie ein Muskel, der nur durch die Verletzung der Überlastung ins Wachstum geraten kann, müssen auch Sie ein bisschen verletzt werden, um zu wachsen. Rückschläge können Sie übrigens genau mit dieser Einstellung auch am besten überstehen. Wenn Sie sie als Prüfung wahrnehmen und auch so behandeln. Nutzen Sie die Lerneinheiten, um stärker und besser zu werden.
In jungen Jahren wäre ich vielleicht bei der ersten unerwünschten Meldung meiner Arbeit nicht mehr nach- und wäre auch das eigentliche Problem nicht angegangen. Einige Jahre später wäre ich beim zweiten oder dritten Misserfolg ausgestiegen und hätte mich meinen Wunden hingegeben. Und wieder ein paar Jahre danach wäre ich spätestens nach der vierten Nachricht lieber mit ein paar Freunden in die nächste Kneipe gegangen und hätte erklärt, dass heute ein Sch… Tag ist.
Heute mache ich einfach weiter und widmete mich den Dingen, die zu tun sind. Auch wenn ich an diesen Tagen keine Bäume mehr ausreiße, so gibt es doch auch immer einige gute Ergebnisse. Das erfüllt mich und gibt mir das Gefühl der Stärke. Ich bin dann sogar ein bisschen stolz auf meine Stärke, was mich wiederum noch stärker macht. Ich lasse mich heute durch schlechte Nachrichten oder Rückschläge und Niederlagen überhaupt nicht mehr aus der Bahn werfen. Egal wie schlimm sie sind.
Ich mache einfach weiter
Denn ich bin mir sicher, der Umgang mit schlechten Nachrichten ist entscheidend für den Erfolg – und insbesondere für die persönliche und für die wirtschaftliche Entwicklung. Meine Emotionen steuern zu können und mit Scheitern, Rückschlägen und Niederlagen gut umgehen zu können, ist eine der wichtigsten Eigenschaften für meinen heutigen Erfolg. Denn ich hatte unendlich viele davon.
Es gilt für jeden Mensch, aber gerade als Unternehmer müssen Sie lernen mit Rückschlägen umzugehen. Sie müssen lernen, schlechten Nachrichten nicht zu viel Gewicht zu geben und Sie müssen lernen, Ihre Gefühle so zu beeinflussen, dass Sie konstruktiv weitermachen können. Seien Sie sich dessen bewusst und geben Sie sich nicht schon geschlagen, weil ein paar Zwischenergebnisse mal nicht so gut sind. Und sein Sie sich bewusst, dass jeder Mensch diese Tage erlebt – Sie sind damit überhaupt keine Besonderheit.