Es ist unfassbar, wieviel Dreistigkeit und Dummheit hier aufeinander treffen:

Straßenzüge in Berlin und anderswo werden künftig gesperrt, angeblich der Umwelt zuliebe. 

Lassen wir uns doch bitte nicht verscheissern:

Eine schöne Verkaufsmasche – die Autolobby hat ganze Arbeit geleistet. 

Die eine Gruppe von Menschen hat nun Panik und wird den Verlust sofort in Kauf nehmen. Sie rüsten in seltenen Fällen nach (weil es oft gar nicht geht) und kaufen in den allermeisten ein neues Auto. Damit sie nicht fremdgehen, gibt es so genannte Umtauschprämien. Die sind natürlich leicht beim Verkauf eines neuen Fahrzeugs einzupreisen und daher für den dummen Kunden völlig undurchsichtig. Der Autohersteller, der uns Kunden mit seiner Schummelsoftware schlicht betrogen hat, wird mit neuem Umsatz belohnt. Großartig!

Würden Sie und ich eine solche Manipulation begehen, würde uns das Strafgesetzbuch schneller ins Gefängnis führen, als wir uns erklären könnten. Auf unsere Firma würde dabei keine Rücksicht genommen werden.

Hier wird aber nicht nur die Schuld ungeahndet bleiben (in den USA gibt es Milliarden Entschädigungen), sondern der Betrug auch noch mit neuen Zwangs-Verkäufen belohnt. Unfassbar!

Und obendrein wird der Kunde noch zur Rechenschaft gezogen und muss die Konsequenzen tragen. Die Hersteller übernehmen also nicht etwa Verantwortung für ihre Fehler, sondern übertragen sie auch noch auf den Kunden. Wieder einmal wird dem „kleinen Mann“ gezeigt wie Macht negativ ausgenutzt werden kann und wieder gibt es einen Tropfen mehr, der die Unzufriedenheit der Gesellschaft steigen und an vielleicht ganz anderer Stelle aufkochen lässt. Und dann sind alle wieder ganz erstaunt und verwundert über soviel aufgestauten Frust…

Soweit so gut, aber das ist nur die eine Seite und der Zweck des Umweltschutzes ist ohne Frage wichtig.

Ich bin Freund des Unternehmertums, doch die besten Geschäfte werden uns nichts nützen, wenn wir keine Luft mehr zum Atmen haben.

Insofern muss die Erhaltung unserer Umwelt eine höhere Priorität als jedes Business und jedes private Interesse haben! Ganz klar, und wer das nicht versteht, soll sich schon jetzt auf einen anderen Planeten begeben. Ach, das geht nicht? Na dann müssen wir wohl alle an einem Strang ziehen. 

 

Doch schauen wir uns nun an welchen Nutzen die Regelungen für unsere gute Luft haben werden: 

Die eine Gruppe hat umgerüstet und umgetauscht. Die schauen wir uns gleich noch genauer an. 

Die anderen sind etwas hartleibiger. Sie wissen, dass der Plan so nicht umsetzbar ist und fahren weiter. Oder, wenn ich als Besitzer eines Diesel 5 Fahrzeuges künftig nicht mehr durch Teile der Leipziger Straße oder der Friedrichstraße fahren darf, was werde ich wohl tun? Richtig, ich werde sie umfahren! So werden also Millionen von Autos einfach eine neue Route nehmen und neue Straßen mit den gleichen Abgasen verschmutzen. Oder sind die Stickoxide in einer anderen Straße sauberer und weniger schädlich?! 

Zuletzt wird auch mit der Umrüstung noch nicht das Problem gelöst, denn immer mehr Fahrzeuge machen immer mehr Dreck. Verstehen Sie mich bitte richtig, ich selbst bin genauso betroffen, doch wir müssen andere Lösungen für die Mobilität in der Stadt finden müssen!

Das geht nicht von heute auf morgen, aber wir müssen Lösung anstreben und nicht das Problem schönreden. Wir tragen die Verantwortung für die Verunreinigung der Luft und wir sind auch verantwortlich dafür, dass wir und unsere Kinder atmen und gesund bleiben können. Das betrifft uns Nutzer genauso wie den Staat und die Industrie. 

Also meine Damen und Herren der Automobilindustrie: übernehmen endlich auch Sie die Verantwortung für Ihr Handeln UND unsere gemeinsame Zukunft! Nur so wird auch ihr Unternehmen morgen noch eine Rolle spielen!