Wir kennen sie alle, diese missgünstigen und neidischen Wesen, die uns unseren Erfolg und unser Glück nicht gönnen. Wir hätten eben nur Glück gehabt oder es war alles nur Zufall, wir hätten es nicht verdient und überhaupt. Ob es um materielle oder um andere Dinge geht, sie gönnen uns unseren Gewinn nicht.

Wir erleben es immer wieder: Menschen machen andere Menschen schlecht, um selbst größer, besser, schöner, schlauer, schneller und was weiß ich nicht alles zu sein. Der Hintergrund ist menschlich, sie wollen sich besser fühlen. Und mit diesem Verhalten gelingt es ihnen auf Anhieb. Allerdings nicht länger als einen kurzen Moment.

Sie blockieren andere, reden ihnen Schwächen ein oder legen Ihnen Steine in den Weg, nur damit sie nicht ebenbürtig werden oder gar an ihnen vorbeiziehen. Manchmal bekämpfen sie sie sogar, mit den unterschiedlichsten Methoden. Leise und laut, bewusst und unbewusst, strategisch oder spontan, klug oder dümmlich – alles, um ihren eigenen Stand nicht zu verlieren. Leider etwas kurz gedacht!

Denn es gibt immer nur zwei Möglichkeiten: Erstens könnte es ihnen gelingen. Und zweitens eben nicht. Doch in beiden Fällen sind die Folgen für sie als Neider negativ! Und wenn sie mal selbst ihr Gehirn zum Denken nutzen würden, wäre es ihnen auch klar. Sie müssten nicht besonders schlau sein, um es zu verstehen, doch sie müssten eben das tun, was für sie anstrengender zu sein scheint, als zu neiden. Das Denken! Ganz besonders wertvoll ist die Anwendung dessen vor der Ausführung von Taten, da dann das Ergebnis häufig vorher klar ist und unnötige Umwege und Handlungen erspart. Richtig angewandt, kann es sogar viele Korrekturen überflüssig machen und für ein einfaches Gelingen sorgen. Doch da diese Areale des Gehirns bei vielen Leuten untrainiert vor sich hinschlummern, ist die Anwendung erst einmal anstrengend und muss geübt werden. Wir können ihnen allerdings versprechen, es lohnt sich!

Trotzdem er natürlich den Aufwand der eigenen Anstrengung spart, der Neider hat in beiden Fällen keinen eigenen Vorteil. Er kann, wenn ihm das Wegbeissen gelingt, maximal seinen Stand halten und verteidigen. Er wird sich jedoch keinesfalls weiterentwickeln, er wird selbst nicht wachsen. Da durch Halten aber keine Glücksgefühle entstehen, bleiben diese ihm selbst im „Erfolgsfall“ versagt. Doch er schadet sich nicht nur selbst, sondern fügt zusätzlich noch dem anderen einen Schaden zu. Möglicherweise lässt er oder sie sich wirklich entmutigen oder blockieren.

Gelingt es ihm nicht, sorgt er erst recht für seinen eigenen Frust. Denn wenn, trotz aller Bemühungen, das Gegenüber „besser, schneller, schöner“ wird, ist die eigene Frustration umso größer. Es bleibt nicht nur ein Glücksgefühl aus, sondern schafft regelrecht ein Gefühl von Unglück. Zusätzlich bleibt die eigene Entwicklung auf der Strecke, was die Sache nicht besser macht.

Es wäre so leicht zu gewinnen!

Er könnte seine Missgunst abstreifen und sich auf die Unterstützung des anderen einlassen. Es schafft eine Wettbewerbssituation und er kann sich damit selbst anspornen, damit er sich in jedem Fall weiterentwickelt und besser wird. Glücksgefühle sind also vorprogrammiert, auch wenn er den Wettstreit nicht gewinnen sollte. Gelingt ihm auch dies, wird er gleich doppelt belohnt. Und obendrein kommt noch die gewonnene Freude aus dem eigenen starken, unterstützenden Verhalten. Und egal, wie das Gegenüber reagiert, gibt es noch eine Anerkennung von anderer Seite als Bonus.

Es wäre so leicht zu gewinnen. Wenn er sich auf sich und seine Ergebnisse konzentrieren würde.

 

Ihr

Bernd Kiesewetter