Betreff: Verantwortung für Berlin
Liebe Franziska Giffey,
wie kann Berlin erfolgreicher werden?
Diese Frage müssten Sie sich stellen, wenn es Ihnen nicht nur ums Regieren ginge.
Aber allein die plötzliche Abkehr von Ihren Ambitionen auf Bundesebene, mit dem schnellen Verzicht auf Ihren Doktortitel, konnte erahnen lassen, was auf uns BerlinerInnen zukommt.
Und doch haben wir Ihnen unser Vertrauen geschenkt. Gerade weil Sie im Wahlkampf klar auf die Mitte gesetzt haben. Die Enttäuschung, dass es nun mit Rot-Grün-Rot ein „Weiter so“ geben wird, sitzt tief. Mal ehrlich: Mit Glaubwürdigkeit hat das wenig zu tun. Und mit einem neuen Weg für Berlin erst recht nicht.
Den werden wir aber brauchen, wenn Ihnen unsere Stadt wirklich am Herzen liegt. Zu verheerend ist die Bilanz der letzten fünf Jahre.
Sie müssen sich nicht nur um neue Mobilitätskonzepte und den Umweltschutz kümmern, sondern vor allem die Armut bekämpfen – davon ist allein jedes dritte Kind in Berlin betroffen! Sie müssen die Wirtschaft ankurbeln, bezahlbaren Wohnungsbau schaffen und endlich Ordnung in das Verwaltungschaos bringen. Und Sie müssen den Bildungsnotstand dringend angehen und unsere Schulen und Universitäten wieder leistungsfähig machen.
Als Unternehmer und Mensch dieser Stadt appelliere ich an Sie: Machen Sie etwas daraus! Armut ist nicht sexy, ständige Fehlleistungen auch nicht.
Jetzt tragen Sie die Verantwortung! Tun Sie etwas dafür, dass Berlin endlich wieder erfolgreicher wird. Und überlegen Sie bitte genau, mit wem Sie das schaffen!
Ihr
Bernd Kiesewetter