Einfachheit

Wir können viel erfolgreicher sein, wenn wir die Dinge einfach machen.

Wenn wir lernen, die Angelegenheiten einfacher zu sehen, können wir einfacher kommunizieren, Probleme einfacher lösen und Ziele einfacher erreichen.

Ich werde einige komplexe Themen nach einigem Hin und Her einfach auf den Punkt bringen. Diese Botschaft hier gilt nicht nur der Regierung, sondern jedem Unternehmer, jedem Selbständigen, jeder Führungskraft und letztlich jedem einzelnen Menschen. Denn die Themen Kommunikation und Führung bestimmen das Leben eines jeden Menschen.

Machen wir es also einfach.

Beunruhigung

Ich bin sehr beunruhigt, über die offensichtliche Führungsschwäche unserer Regierung. Ich bin beunruhigt über die sichtbare Überforderung. Es scheint tatsächlich immernoch keine langfristigen, gut durchdachten Pläne zu geben, geschweige denn wirksame Strategien für die Umsetzung derer. Alles wirkt hilflos und schon über ein Jahr lang erleben wir nun halbherzige Entscheidungen und teils fragwürdige Maßnahmen. Seit Monaten vermissen wir eine klare Kommunikation und nie hätte ich für möglich gehalten, dass sie scheinbar nicht stattfinden kann, weil es einfach keine Klarheit gibt.

Noch mehr beunruhigt mich die Tatsache, dass diese Schwäche nunmehr auch noch als Stärke verkauft wird. Denn was mit Austausch und Kommunikation zwischen Bund und Ländern seit einem Jahr nicht gut funktioniert, soll nun nur noch vom Bund geregelt werden. Die Regierenden sind nicht in der Lage Einigkeit zu erzielen. Folglich muss einer bestimmen.

Klingt logisch, ist es aber keineswegs!

Aus zweierlei Gründen: Wir müssen erstens berücksichtigen, dass der Bund bisher mit der gleichen Hilflosigkeit agiert wie alle anderen. Da folglich nicht davon ausgegangen werden kann, dass es jetzt anders ist, ergibt die alleinige Herrschaft keinen Sinn.
Zweitens ergäbe sich daraus ein generelles Problem für unsere Demokratie.

Ich will das Beste bei allen Beteiligten unterstellen und tatsächlich hätte ich bei der heutigen Personalie wenig Sorge, dass Beschlüsse absichtlich gegen das Wohl der Bürger getroffen werden würden. Aber die Unwissenheit und andere Verfehlungen sind leider nur allzu menschlich, wie sich derzeit an jeder Ecke zeigt.

Es wäre also bereits heute ein Problem, doch viel mehr noch in der Zukunft, denn wer wird künftig auf den entscheidenden Stühlen sitzen?! Wir wissen es nicht und bei allem Vertrauen in das Gute, sollten wir uns allein darauf wohl nicht verlassen. Die Übertragung der Macht auf den Bund wäre sowohl kurz- als auch langfristig wenig sinnvoll und da es genug zu tun gibt, sollten wir keine Zeit und Energie mehr mit unnützen Vorgängen verschwenden.

Uneinigkeit

Betrachten wir die Situation ganz nüchtern. Bund und Länder werden sich nicht einig. Grundsätzlich wohl schon, denn niemand zweifelt mehr an der Erforderlichkeit der generellen Maßnahmen, aber eben nicht in allen Einzelheiten.

Vielleicht spielt die bevorstehende Wahl eine nicht ganz unwesentliche Rolle und die damit verbundenen Eigeninteressen könnte man tatsächlich als Schwäche unserer Demokratie werten. Das Erfordernis der Einigung ist es jedoch sicher nicht, denn gerade das ist keine Schwäche, sondern eine unserer wichtigsten und wertvollsten Errungenschaften. Der oder die Einzelne kann nicht einfach etwas bestimmen. Und das ist wohl auch gut so, wie der Blick in die Welt und in die Vergangenheit deutlich macht.

Führung Leadership

Führung

Es ist die Kraft der Führung, die nicht nur jeden guten Unternehmer ausmacht und die Zeiten der diktatorischen Anweisungen durch einzelne Personen sind in größeren Unternehmen völlig zu Recht ausgestorben. Natürlich muss ein Schiff einen Kapitän haben, doch der Kapitän eines großen Schiffes kann keine Entscheidungen treffen, ohne seine Offiziere einzubeziehen. Er braucht die Informationen der Funker genauso wie die Situation in den Maschinenräumen und in jeder anderen Abteilung.

Es ist also längst an der Zeit, dass sich alle Beteiligten darauf konzentrieren Einigkeit zu erzielen. Wir brauchen Klarheit über den Ist-Zustand, gemeinsame kurzfristige, aber auch langfristige Strategien. Und genau hier könnten sich sowohl der Bund als auch die Länder nun auszeichnen, und damit jeder einzelne von ihnen, mit ihrer oder seiner echten Führungsstärke.

Klarheit

Das Problem zu erkennen bzw. die Ist-Situation anzuerkennen ist wohl die leichteste und dennoch für die meisten von uns eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt. Wir wollen bestimmte Dinge nicht haben und folglich manchmal auch nicht wahrhaben. Zu sehr sind wir beeinflusst von unseren Gefühlen – und stecken damit gedanklich entweder in einer Katastrophe oder gern auch mal im Höhenflug. Nur die wenigsten Menschen sind in der Lage relativ nüchtern und sachlich ihre Situation zu bewerten.

Doch wenn wir unsere Situation nicht klar definieren können, ist es uns natürlich auch nicht möglich, die richtigen Fragen zu stellen, um Lösungen für anstehende Probleme zu finden oder neue Wege für die gewünschten Erfolge.

Einigkeit der Ausgangslage

Unbestritten dürfte sein, dass es ein Virus gibt, das schwere gesundheitliche Folgen haben und zum Tod führen kann. Ein ganzes Land ist deshalb beunruhigt. Die einen sorgen sich vorrangig um die Gesundheit, das Leben und die Überlastung des Gesundheitssystems, die anderen um Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmung. Beiden gemein ist die Sorge um unser Wohlergehen, das langfristig auch mit der Wirtschaft einhergeht und unsere Lebensqualität in der Zukunft bestimmt.

Einfache Lösung?

Es ist zweifellos eine schwierige und noch nicht dagewesene Situation, für die es weder ein Patentrezept noch eine zufriedenstellende Lösung geben kann. Vielleicht ist sogar dies schon das Hauptproblem: Wir hätten gern eine einfache Lösung. Wir möchten mit irgendwelchen Maßnahmen, und manche sogar ohne diese, eine Lösung des Problems herbeiführen und dann soll alles wieder gut, nämlich wie vorher sein. Und wir tun uns schwer anzuerkennen, dass es dies möglicherweise gar nicht gibt.

Orientierung und Zielstellung

In einem sind wir uns alle einig: Wir wollen (wieder) ein gesundes und selbstbestimmtes Leben in Freiheit und Wohlstand führen.

Orientierung

Wege

Wenn wir also anerkennen, dass es keine einfache Lösung gibt und keine bewiesenermaßen richtige Strategie, dann kann es nur um Wahrscheinlichkeiten gehen. Wir sollten uns also darauf konzentrieren, wie wir das Problem am wahrscheinlichsten lösen. Wir alle, jeder einzelne von uns, und dazu zählt auch die Regierung und die Opposition, sollte die Arroganz ablegen, mehr wissen zu wollen, als die Experten.

Wir müssen uns in diesem Fall auf die Wissenschaft und auf die Medizin verlassen.

Und die sind sich im Grunde genommen seit Wochen einig:

Wenn das Virus in all seinen Varianten sich weiterhin exponentiell verbreitet, werden nicht nur immer mehr Menschen erkranken und sterben, sondern auch die Kapazitäten unseres Gesundheitssystems gesprengt. Jeder kann sich alleine ausmalen, welche Zustände in unseren Krankenhäusern herrschen werden, wenn nicht mehr genug Platz und Personal für all unsere Schlaganfälle, Herzinfarkte, Krebsvarianten oder auch „nur“ Blinddärme, Brüche und Verbrennungen neben den Covid-Patienten da wäre.

Problem

Es gilt also die weitere Verbreitung bzw. die exponentielle Steigerung zu vermeiden. Am besten sofort und natürlich auch in Zukunft.

Lösungswege

Kurzfristige Lösungen sind wichtig und mittlerweile dringend nötig, aber eben auch langfristige, nachhaltige Lösungen gefragt.

Wenn wir der Wissenschaft vertrauen, ist es offenbar derzeit nur mit harten Einschnitten möglich die Tendenz zu brechen und die Zahlen deutlich zu reduzieren, um die Ist-Situation zu verbessern. Der einfache Hinweis folgt immer wieder: Wir müssen Kontakte vermeiden. Punkt.

Vielleicht gibt es einen anderen Weg, der weniger belastend für die Psyche und die wirtschaftliche Lage der Menschen ist, aber wir kennen ihn (noch) nicht! Und da wir keine Zeit für Experimente haben, bleibt uns nur ein wirklich harter und auch praktisch umgesetzter Lockdown.

Dies allerdings ist nicht mehr oder weniger als ein Zeitgewinn, denn auch danach würden die Entwicklungen wieder die gleichen sein. Deshalb ist es dringend erforderlich bereits während der akuten Maßnahmen Grundlagen für die Zeit danach zu schaffen. Wir sehen die Impfungen als Ausweg, müssen aber auch die Möglichkeiten der weiteren Forschung durch eigene Experimente und Kooperationen mit anderen Ländern nutzen.

Entscheidungen

Es ist wie so oft im Leben: Wir müssen manchmal harte Entscheidungen treffen und noch härtere Maßnahmen mit so manchem Verzicht umsetzen, um eine Änderung herbeizuführen, die eine langfristige positive Folge hat.

Um sich besser zu fühlen und gesund zu werden, mussten Sie vielleicht schon einmal mit dem Rauchen aufhören, den Alkohol weg lassen, Fastfood einschränken oder mit dem Training anfangen. Um aus der Schuldenfalle zu entkommen, mussten Sie evtl. schon mal jeden Pfennig umdrehen, mehr arbeiten und auf die eine oder andere Annehmlichkeit verzichten. Und um in der Liebe erfolgreich zu sein, mussten Sie möglicherweise bereits in anderen Bereichen harte Kompromisse und Abstriche machen.

Es ist wie immer: es wird leicht, wenn wir es hart nehmen. Aber es wird hart, wenn wir es leicht nehmen.

Covid 19

Angst vor der Verantwortung

Wir alle haben Ängste, ob wir Politiker, Unternehmer, Angestellter oder Rentner sind. Wir alle haben Verantwortung für unser Leben, für das Leben unserer Liebsten und darüberhinaus mindestens eine Mitverantwortung für andere.

Die Politik aber ist in der Pflicht die Verantwortung für die Menschen in unserem Land nicht nur zu tragen, sondern ihr auch gerecht zu werden. Die Führung eines Landes wird selten Beliebtheit bescheren und in Krisensituationen erst recht nicht. Doch darauf darf es jetzt genauso wenig ankommen wie auf die nächste Wahl. Jetzt geht es um das pure Überleben. Das Überleben der Menschen, aber auch der freiheitlichen Ordnung, der Demokratie. Es darf also auch Konsequenzen geben, die nicht auf Anhieb von jedem begrüßt werden. Aber es gilt die Kommunikation so zu gestalten, dass die Entscheidungen nachvollziehbar sind. Und natürlich werden sie in Zukunft am Erfolg gemessen.

Deshalb sollten sich die Regierenden nun jetzt

  1. einigen, mit den bestehenden Formen und Regularien, auf
  2. Maßnahmen, die sicher zu rückläufigen Infektionszahlen führen und sich
  3. um alle nur erdenklichen Strategien für die Zukunft bemühen.

Einfach…

Sie und ich müssen weder in Politik noch Virologie oder Medizin über besondere Kenntnisse verfügen, um zu erkennen, dass nur die Schritte 1-3 zur Verbesserung führen können. Und diese Vorgehensweisen lassen sich auf alle Bereiche des Lebens übertragen.