Klartext: Ein Brief an Jens Spahn
Die Verantwortung der Woche: Die Pandemie in Deutschland
Lieber Jens Spahn,
die Aufgaben sind offenbar zu groß für Sie, sonst müsste man Ihnen glatt Böswilligkeit unterstellen.
Zu viele Pannen gab es seit Beginn der Corona-Pandemie und es hat sich bis heute nichts wirklich gebessert. Wieder kommt alles zu spät. Die Notwendigkeit der Booster-Impfung ist bekannt, seitdem es die Impfstoffe gab – und trotzdem ist wieder nichts vorbereitet.
Die Impfquote bessert sich nicht und die Auswirkungen des Herbstes waren seit Monaten warnend prophezeit. Doch offenbar hat Sie das überrascht – auch wenn Sie eher orientierungslos wirken.
Leadership braucht Klarheit, gerade in schwierigen Zeiten. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn ich Sie an die eigentliche Aufgabe erinnere: Die Pandemie zu bekämpfen!
Das ist nicht so einfach, das wissen wir. Doch Sie und wir hatten das große Glück, dass sehr schnell Impfstoffe gefunden waren.
Für die nötige Sicherheit dabei zu sorgen, das war und ist Ihre erste Aufgabe. Den Menschen zu vermitteln, welches Geschenk sie damit bekamen, war und ist Ihre zweite Aufgabe. Und für die geordnete Geschenkverteilung zu sorgen, war und ist Ihre dritte Aufgabe.
Ihre Fehler kosten Menschenleben. Jeden Tag. Und sie hinterlassen bei Millionen Menschen deutliche Spuren – von den Pflegekräften und Ärzten angefangen bis zu den Patienten anderer Krankheiten, von der Kunst und Kultur bis zur Wirtschaft, von den Eltern bis zu ihren Kindern – körperliche, psychische und emotionale Schäden in der Gegenwart und vor allem in der Zukunft.
Konzentrieren Sie sich endlich auf Ihre Aufgaben und retten Sie, was noch zu retten ist.
Ihr
Bernd Kiesewetter